Ferien sind super! Man bekommt die Chance, neue Orte und Kulturen kennenzulernen, während man vom normalen Alltag Abstand nimmt. Etwas problematisch wird es jedoch, wenn man in seinen wohlverdienten Ferien Schiffbruch erleidet und dabei auf einer Insel endet, auf der die alten Götter der Griechen ihre Zeit verbringen.
Das klingt vielleicht alles etwas weit hergeholt, aber dank "Mythwrecked: Ambrosia Island" kann man sich genau dieses Feeling auf seinen Bildschirm zu Hause holen.
Insel des Vergessens
Alex geht es so wie wahrscheinlich vielen von uns: Sie braucht eine Auszeit vom Stress der modernen Welt. Deshalb geht sie allein auf eine Erkundungstour der Welt und findet dabei mehr, als sie erhofft. Nachdem sie auf einer unbekannten Insel strandet, findet sie schnell heraus, dass das Pantheon der Griechen schon seit langer Zeit auf diesem Eiland zu sein scheint. Sie leiden jedoch alle an Gedächtnisverlust und wollen auch nichts miteinander zu tun haben, weshalb sie alle einsam vor sich hin leben. Mit der Hilfe von Ora dem Orakel und dem Ambrosidex, einem Tablet, das sie mit allen Göttern verbindet und als To-do-Liste dient, liegt es an Alex, nicht nur den einzelnen Gottheiten zu helfen, sondern sie auch untereinander wieder zu verbinden und schlussendlich einen Heimweg von der Insel zu finden.
Die moderne Darstellung von Göttern wie Ares als Punk mit einem rosa Irokesen, der seine toxische Wut kaum unter Kontrolle halten kann, oder Hephaistos, der in einem Rollstuhl sitzt und seine Maschinen besser versteht als die Menschen um ihn herum, wird vielen Leuten nicht gefallen. Es wirkt auch etwas befremdlich, und obwohl alle Figuren ihre mythischen Qualitäten in sich tragen, fühlen sie sich bei oberflächlichem Blick wie eine Checkliste an. Sie sind allerdings das Herz und eine der grössten Stärken von "Mythwrecked". Alex selbst ist zwar ein etwas unbeschriebenes Blatt, die neun Götter, die auf der Insel sind, kommen aber als vollständige, interessante und sehr charmante Charaktere daher. Die Geschichte selbst tritt dabei auch in den Hintergrund, denn es geht nur darum, von der Insel zu entkommen. Diese hat jedoch wie alle Charaktere auch eine spannende Hintergrundgeschichte, und alle Geheimnisse zu lüften, ist durchaus unterhaltsam. Je mehr man einem der Götter hilft, desto mehr Dialogoptionen eröffnen sich. Ausserdem erinnern sie sich sukzessiv mehr an ihre Vergangenheit, was ihr aktuelles Verhalten und ihre Beziehung zu den anderen in ein neues Licht rückt.