Need for Speed: Most Wanted

Criterions Antwort auf GTA 5

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Autolog 3.0


Das integrierte Autolog, das wir bereits aus "Burnout Paradise" kennen, ist eng verzahnt mit der Mehrspielerkomponente. So behalten wir stets im Blick, welcher Kumpel auf den Highways die Bestzeit hält und um wie viel Meter er unseren Stuntsprung geschlagen hat. Darüber hinaus bietet das Spiel einen separaten Multiplayer, in dem bis zu acht Spieler den Asphalt zum Glühen bringen. Wer keine Lust auf spannende Deathmatches hat, kann sich die Events individuell zusammenstellen oder ungezwungen die Spielwelt durchforsten und gemeinsam über Rampen und Brücken donnern. Im Test hatten wir jedoch mit argen Verbindungsschwierigkeiten zu kämpfen - vernetzte Spritztouren kamen nur selten zustande. Schade drum, denn das gegenseitige Messen und Jagen war schon in "Burnout" eine echte Freude.



A Criterion Game – in jeder Pore


Überhaupt trägt das neue "Need for Speed" unverkennbar die Handschrift der "Burnout"-Macher. Das Geschwindigkeitsgefühl ist atemberaubend, so dass die Stadtkulisse oftmals wie im Drogenrausch an uns vorbeizieht. Ebenso eindrucksvoll sind die ständigen Machtkämpfe und Rempeleien gegen die unterbelichtete Gummiband-KI. Ein Kontrahent tanzt uns ständig vor der Nase herum? Dann knutschen wir seinen Hintern und zermalmen seine Blechkiste an einer Leitplanke. Nur, wenn wir die Most Wanted mit Takedowns zum Sturz bringen, kassieren wir deren Wagen ein. Allerdings dürfen wir dabei nicht den regen Stadtverkehr ausser Acht lassen. Ein Millisekündchen auf die Minimap geschielt und ein Zivilfahrzeug aus der Seitenstrasse übersehen, schon regnet es Blechfetzen in Zeitlupe und der polierte Audi endet als deformierter Metallklumpen.

Allerdings spielt es keine Rolle, ob wir nun mit zersprungener Frontscheibe oder völlig zerpflückter Karosse herumbrausen, denn das detaillierte Schadensmodell hat keinerlei Einfluss auf das arcadelastige Fahrverhalten. Ein Tipp auf die Bremse reicht aus, um elegant durch die engsten Kurven zu driften. Die schwammige Maus- und Tastatursteuerung ist aber eine echte Katastrophe, da die Lenkung spürbar nachzieht und verzögert auf unsere Eingaben reagiert. Schnelle Ausweichmanöver auf der Gegenfahrbahn enden daher oft mit einem Frontal-Crash. Aber hey: Wer spielt schon Rennspiele mit dem Tastenbrett? Auf den Konsolen ist die Bedienung zwar ebenfalls nicht perfekt, weil einen Tick zu träge. Dort haben wir jedoch nicht allenthalben das Gefühl auf Flüssigseife zu fahren. Ein Gamepad sei euch also wärmstens ans Herz gelegt.

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