Viele Verbesserungen, aber kein Umbruch
Auch in puncto Gameplay setzt EA Vancouver die Stellschrauben vergleichsweise vorsichtig an. Auffällig: Die Mitspieler und speziell die Goalies agieren weitaus cleverer. Flügelspieler bringen sich geschickt in Position und bieten sich an. Den Torhütern spendierte man neue Bewegungsabläufe, aber vor allem mehr Kalkül bei Alleingängen gegnerischer Angreifer. Sie bleiben länger auf der Linie stehen und kommen klüger raus als zuvor. Dadurch ist es kniffliger, Tore zu erzielen.
In der Defensive fallen - ähnlich wie in "FIFA 23" - die verbesserten Kollisionen und das angepasste Zweikampfverhalten auf. Das bedeutet: Bei Bodychecks kracht es auf dem Eis gewaltig, und auch leichte Bewegungen bringen die Spieler sichtbar aus dem Gleichgewicht. Bei Poke-Checks ist der Puck diesmal häufiger frei, was für mehr Unwägbarkeiten, kleinere Stolperer und ungewöhnliche Aktionen sorgt. Zu diesem Zweck integriert man Last-Minute-Aktionen: Da hechten Spieler schon einmal nach dem Puck und versuchen verzweifelt, den Pass oder Schuss doch noch auf den Kasten zu bringen. Auch bei dieser Neuerung gilt: Sie ist nicht absolut spielentscheidend, fügt sich aber in "NHL 23" sehr gut ein und sorgt für überraschende Momente.
Die Veränderungen an der Gegner- und Mitspieler-KI fallen dagegen eher unterschwellig auf. Gerade die Offensivkräfte verteilen sich nun ein wenig besser auf den Aussenflächen und bieten sich häufiger fürs Zuspielen an. Computergegner wiederum agieren gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden effizienter und setzen Star-Spieler mit X-Factors etwas besser in Szene. Insgesamt sind es viele kleine Verbesserungen, die bei "NHL 23" den Unterschied im Vergleich zum Vorgänger machen. Ein grosser Fortschritt ist das Eishockeyspiel dadurch nicht, wirkt aber alles in allem einen Tick runder als noch im Vorjahr. Dank der vielfältigen Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten ist "NHL 23" somit sowohl für Profis als auch für Neueinsteiger sehr gut geeignet.