2018 erschien mit "Ni no Kuni II" der Nachfolger des gleichnamigen J-RPGs unter der Feder von Level 5. Drei Jahre später dürfen sich nun auch Besitzer einer Nintendo Switch als Anführer eines Königreichs versuchen. Warum uns der Ausflug in die Märchenwelt erneut gefallen hat, verrät unser Test.
Kleiner Junge auf einmal ganz gross
Zu Beginn überschlagen sich die Ereignisse. Der amerikanische Präsident Roland fährt in einer Limousine nichts ahnend zu einem seiner vielen geschäftlichen Termine und wird Augenzeuge eines Bombenanschlags. Alles liegt in Trümmern, und der junge Mann findet sich wenig später gar in einer Parallelwelt wieder. Auch in dieser herrscht Chaos. Der designierte König von Katzenbuckel - der kleine Evan - muss miterleben, wie bei einem Putsch auf die Regierung sein Königreich gestürzt wird. Er erfährt obendrein, dass sein Vater gar nicht eines natürlichen Todes gestorben ist.
Schon bald verbünden sich der kleine Evan und Roland und beschliessen, ein neues Königreich zu gründen. Da eine geheime, finstere Macht den Weltfrieden bedroht, gilt es, keine Zeit zu verlieren!
Weise und naiv im Duo
Im weiteren Spielverlauf schliessen sich dem Duo weitere Charaktere an, etwa Piratentochter Shanty. Mit Evan und Roland gelang es den Entwickler zudem, Charaktere zu kreieren, mit denen sich sowohl reife als auch jüngere Spieler identifizieren können. Wo Evan durch Optimismus und Mut besticht, bildet Roland den weisen Ruhepol. Die Charakterentwicklung der übrigen Teammitglieder fällt im Vergleich etwas ab. Kompensiert wird das aber durch unterhaltsame Dialoge und viel Humor. So kommt es immer wieder zu launigen Unterhaltungen.
Die Geschichte beginnt mit einem hohen Tempo und kann auch über den weiteren Spielverlauf begeistern. Überraschend ist vor allem, dass erstaunlich viele politische Themen wie Putsch, Korruption oder Arbeiterrechte angeschnitten werden. Wir treffen auf unserer Reise durch die Welt viele Charaktere und erleben eine abwechslungsreiche Geschichte. Mal geht es darum, einen Betrug aufzudecken, ein andermal stehen wir vor Gericht und klagen an.