NieR Replicant ver.1.22474487139... - Vorschau / Preview

Liebe auf den zweiten Blick

Vorschau Video Benjamin Braun

Emotionale Story trifft Action

Genauso wie schon das Original aus dem Jahr 2010 kombiniert "NieR Replicant" die emotionale Geschichte um eure Schwester Yonah und eine fantastische, dem Untergang geweihte Welt mit gleichsam effektreichen wie rasanten Gefechten zu einem packenden Rollenspiel-Erlebnis. Zugegeben: "Packend" sind in erster Linie die zentralen Ereignisse und die wesentlichen Schlüsselmomente. Denn ähnlich wie im Original lässt sich "NieR Replicant" ziemlich viel Zeit, um euch mit dieser Welt vertraut zu machen, und schränkt euch beim Verlassen des Dorfes in diese oder jene Richtung im Rahmen der Mainquest teils sehr stark ein. Das dürfte sich allerdings auch im Remake später genauso stark auszahlen, da ihr euch dadurch stärker als in manch anderem Rollenspiel wirklich als Teil dieser Welt fühlt. Aber ja, wer es eher eilig hat, der wird in "Replicant" vom vielen Hin und Her oder den zahlreichen, vor allem in der Theorie nur optionalen Sammelmissionen und Ähnlichem dezent ausgebremst.

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Die Action selbst fühlt sich insgesamt präziser und noch einen Hauch schneller an, während wir wie gehabt mit verschiedenen freischalt- und aufrüstbaren Waffen und vor allem den magischen Attacken von Grimoire Weiss in die Schlacht ziehen. So ballert ihr etwa Energiekugeln auf Gegner oder lasst eine grosse magische Faust entstehen, mit denen ihr selbst grössere Schattenwesen und andere Widersacher förmlich in den Boden rammt. Dahinter steckt natürlich ein recht komplexes Rollenspielsystem, bei dem ihr auch Perks, sogenannte Wörter, verwendet, um spezielle Effekte respektive Buffs für Angriff, Abwehr oder Magie zu erzielen. Heil- und Stärkungsmittel, Gegengift und andere Substanzen solltet ihr ebenfalls mit euch führen. Selbst im mittleren der drei Schwierigkeitsgrade darf man sich nicht davon täuschen lassen, dass der Anspruch in den ersten paar Stunden eher moderat ausfällt. Da war und ist der weltweit erfolgreiche Nachfolger "NieR: Automata" schon eine andere Kategorie, die Bossfights haben es aber auch in "Replicant" in sich. Nicht nur aus ihrem Anspruch, sondern auch aus ihrem allgemeinen Design ziehen sie ihr intensives Spielgefühl.

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Gemein haben "Replicant" und "Automata" wiederum, dass in den Umgebungen häufig die Perspektive von einer mehr oder weniger klassischen Third-Person-Ansicht zu einer Obendraufsicht oder einer Art Sidescoller wird. Das gibt dem Ganzen einen teils künstlerischen Touch, von dem die Atmosphäre ähnlich stark profitiert wie vom enorm stimmigen Soundtrack. Der fördert obendrein die emotionale Seite des Spiel-Erlebnisses und erhält gerade bei den Stücken mit Vocals immer wieder einen epischen oder einfach nur von Gänsehaut geprägten Charakter. Bei der Musik gibt es indes einige neue Stücke, die sich hervorragend in den Gesamtkanon einordnen.

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