Nine Noir Lives - Test / Review

Katzenkrimi mit Rätselfaktor

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Wollknäuel suchen verbraucht ein halbes Katzenleben an Zeit

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Die Geschichte und das Setting in "Nine Noir Lives" sind fesselnd aufgebaut und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Diese Liebe zum Detail zeigt sich auch in den Gesprächsoptionen: Oftmals muss jede davon durchgespielt werden, bevor der nächste Hinweis auftaucht. Das erfordert Geduld, vor allem da sich gewisse Informationen mehrfach wiederholen. Dadurch kann man sich in der Welt von Meow Meow Furringten stundenlang verlieren, ohne grossartig in der eigentlichen Geschichte weiterzukommen. Auch dass gewisse Hinweise und Gegenstände erst viel später in der Handlung noch mal relevant werden, ist am Anfang etwas verwirrend. Gibt man dem Titel aber die nötige Zeit, die es braucht, dann kann man sich voll und ganz in den Spiel- und Rätselspass hingeben.

Rätseln mit oder ohne Hinweise(n)

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Je nach Präferenz gibt es einen normalen Spielmodus, der ohne zusätzliche Hinweise auskommt, und einen Story-Modus, der einen bei manchen Rätseln etwas auf die Sprünge hilft. Diese unterschiedlichen Modi fallen sehr positiv auf, denn ein eher unerfahrener Point-&-Click-Spieler wäre von den teilweise sehr komplexen Rätseln im Spiel vermutlich schnell frustriert, während Genrekenner es sicher spannend finden, die Herausforderung ohne Hinweise durchzuspielen. Die Hinweise sind dabei gut gestaltet und sind dezent genug, um gewisse Denkanstösse zu liefern, aber nicht so einfach, dass sie einem Lösungsbuch gleichkämen.

Die drei S: Steuerung, Stil, Sprache

Auch wenn es im Story-Modus ein kurzes Tutorial zur Steuerung gibt, ist sie so einfach gestaltet, dass selbst jemand ohne Spiel-Erfahrung sich recht schnell zurechtfindet. Anklicken zum Laufen. Scrollen, um zwischen den verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten zu wechseln. Hinweise werden durch Gespräche oder herumliegende Gegenstände gefunden. Alles sehr klassisch.

Die Vertonung in "Nine Noir Lives" ist nur auf Englisch verfügbar, jedoch gibt es deutsche Untertitel. Bei den deutschen Übersetzungen gehen leider oft die amüsanten Wortwitze verloren. Daher lohnt es sich, das Spiel nach Möglichkeit in der Originalsprache zu spielen.

Fazit

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"Nine Noir Lives" bezeichnet sich selbst als Liebesbrief an das Point-&-Click-Genre. Das kann ich teilweise unterschreiben. Es hat sehr viele klassische oder typische Elemente des Genres, die mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wurden. Auch die Idee, eine dritte Interaktionsmöglichkeit - das Anlecken von Gegenständen - mit ins Spiel zu bringen, finde ich genial. Dass diese Funktion dann aber so lange irrelevant bleibt und oftmals nur lustige Reaktionen, aber keinen Spielfortschritt hervorruft, ist schade. Anstrengend ist obendrein, dass alle Dialogoptionen oftmals komplett durchgespielt werden müssen. Aber vermutlich bin ich einfach zu ungeduldig oder zu sehr daran gewöhnt, dass dieser Prozess durch das Finden der richtigen Dialogoption verkürzt werden kann. Ich bin mir sicher, dass geduldigere Spieler wie zum Beispiel YouTube-Papa Gronkh das Setting ideal finden, denn so verpasst man wirklich gar nichts im Spiel. Es ist ein recht umfangreiches Point-&-Click-Adventure, und da gewisse Gegenstände oder Sequenzen erst später relevant oder aufgelöst werden, kommt es an manchen Stellen zur Verwirrung. Dafür hatte ich aber viele Aha-Momente, die einfach etwas später als erwartet eingetreten sind, und das Rätseln an sich hat durchgängig Spass gemacht. Nur genügend Zeit sollte man mitbringen - und idealerweise etwas Englisch können, denn die Witze sind so viel besser in der Originalsprache.

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