Nintendo Labo - Toy-Con 03: Fahrzeuge - Test

“Labo gibt jetzt richtig Gas

Hardware: Test Beat Küttel

Fazit: Labo kommt ins Rollen

Mit “Nintendo Labo - Toy-Con 03: Fahrzeuge” setzt der Mario-Konzern den Do-it-yourself-Weg, den man mit den ersten beiden Sets begonnen hatte, konsequent fort. Qualitativ gab es ja auch nicht viel auszusetzen, einzig die Tatsache, dass der “Game”-Teil des Ganzen doch ein wenig flach beziehungsweise uninspiriert ausfiel, gab Grund zur Kritik. Doch für das neuste Set wurde auch hieran gearbeitet, und es wird nun nach dem Basteln einiges an Spiel-Inhalten geboten. Es macht tatsächlich Spass, die offene (kleine) Spielwelt zu erkunden. Die Toy-Con werden dabei sobald ihr den entsprechenden Joy-Con einsetzt erkannt, so dass ihr euch darüber keine Gedanken machen müsst. Das Auto-Lenkrad ist dabei das aufwändigste aber auch mit den meisten Features versehene Gerät, aber auch in der Luft oder im Wasser macht es Spass, sich fortzubewegen, von den separat aufrufbaren Mini-Games ganz zu schweigen. Es muss aber doch klar gesagt werden, dass das Hauptzielpublikum von “Nintendo Labo” dann doch Kinder im Unter- und Mittelstufenalter sind. Entsprechend ist auch der Anspruch an die Spielerschaft nicht allzu hoch angesetzt, man will die jungen Nintendo-Fans nicht mit knallharten Boss-Battles oder brutalen Zeitlimits vor den Kopf stossen. Daher hatten wir zwar unseren Spass, aber aufgrund der fehlenden Herausforderung und weil auch inhaltlich oder storymässig nichts bahnbrechendes geboten wird, war die Luft dann halt doch irgendwann raus. Versteht uns nicht falsch, das Ganze ist echt witzig gemacht, und man merkt, dass hier auch einiges an Herzblut in die Entwicklung geflossen ist, nur hält es halt erwachsene Zocker dann doch nicht ewig bei Laune.

Screenshot

Doch das ist ja auch nicht das vorrangige Ziel von “Nintendo Labo” und dem neuen “Toy-Con 03: Fahrzeuge”. Statt es allen Recht machen zu wollen, hat man bei Nintendo ganz klar auf ein Erlebnis gesetzt, welches zugänglich ist und auch ganz junge und neue Spieler nicht überfordern soll. Dieses Konzept wird dann auch von Anfang bis Ende durchgezogen mit den wirklich einfach zu verstehenden, interaktiven Anleitungen, der ganzen Benutzerführung und eben auch dem Spielerlebnis an sich. Doch auch für Game-Veteranen gibt es noch ein Zückerchen, denn die Toy-Cons aus diesem Set bieten “Mario Kart 8 Deluxe”-Integration. Ihr könnt also im Fun-Racer mit dem selber gebastelten Lenkrad und Gaspedal um die Kurven sliden. Natürlich ist dabei die Feineinstellung nicht so wie bei einem oftmals über 200 Franken teuren, “richtigen” Racing-Wheel. Aber wir waren mehr als erstaunt, wie hoch und den Anforderungen absolut gewachsen die Genauigkeit war, die hier dank der eingelegten Joy-Con erzielt wird, die Spielbarkeit leidet auf jeden Fall keinen Moment. Wenn man neben der für alte Zockerhasen etwas fehlenden Herausforderung und Langzeitmotivation noch einen Negativ-Punkt auflisten möchte, dann könnte man wie schon bei den ersten beiden Sets den Preis nennen. 70 Franken müsst ihr derzeit hinlegen, was vielen angesichts von “ein bisschen Karton plus ein bisschen Spiel” als zu viel erscheint. Doch wir sind hier inzwischen durchaus anderer Meinung. Denn gerade wenn man zusammen mit einem Kind bastelt und zockt, holt man kombiniert viele Stunden Bastel- und Spielspass aus diesem Paket heraus, welche unserer Meinung nach den Preis durchaus wert sind. Abschliessend können wir sagen, dass “Labo” ganz einfach ein cooles und erstklassig umgesetztes Konzept bietet, und das Spielerlebnis (inklusive der Mini-Spiele und “Mario Kart”-Integration) das “rundeste” von allen bisherigen “Labo”-Veröffentlichungen ist. Wer also schon mit den ersten beiden Sets Spass hatte, oder das Gefühl hat, dass das Fahrzeug-Set wie eine gute Idee klingt, dem können wir ohne zu zögern raten, zuzuschlagen. Reine Harcore-Zocker ohne Kinder werden wohl auch beim dritten “Labo”-Anlauf nicht glücklich, haben diesen Artikel aber wohl auch gar nicht erst angeklickt. Falls ihr das hier also lest, seid ihr schon wieder einen näher dran, “Labo”-Fan zu werden.

Pro

  • Zusammenbau selbst macht schon extrem Laune
  • Bestes Spielerlebnis der bisherigen “Labo”-Sets
  • wie gewohnt super gemachte Anleitung
  • spassige Minigames, die auch Spass machen, bevor man alle Toy-Cons fertig hat
  • Kompatibel mit “Mario Kart 8 Deluxe”

Kontra

  • Grosser Zeitaufwand benötigt, um alles zusammenzubauen (obwohl es Spass macht, ist es irgendwann genug)
  • für erfahrene Zocker fehlt auf längere Sicht etwas die Herausforderung
  • Preis für viele vermutlich nach wie vor ein Faktor, der vom Kauf abhält

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