Nintendo Labo - Test

Papp-Phänomen oder Karton-Krampf?

Test Video Beat Küttel getestet auf Nintendo Switch

Robo-Set

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Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es zwei verschiedene Sets. Das Robo-Set und das Multi-Set. Schauen wir uns das Robo-Set zuerst an. Dieses bietet zwar im Gegensatz zum Multi-Set nur eine einzige Kreation, nämlich eben den Roboter-Rucksack. Dazu gehören auch Schlaufen, in die ihr eure Füsse steckt, und Griffe für eure Hände. All das ist über Schnüre mit dem Rucksack verbunden, so dass Bewegungen erfasst und auf die Switch (und somit den Fernseher) übertragen werden. Zusätzlich tragt ihr am Kopf auch noch eine Art Visier, in der einer der Joy-Con-Controller steckt. Das sieht zwar etwas seltsam aus, sorgt aber dafür, dass auch hier Bewegungen, wie etwa das zur Seite neigen des Kopfes erfasst und entsprechend umgesetzt werden. Warum das alles? Ganz einfach, ihr spielt einen Roboter (wahlweise auch aus der Ich-Perspektive), der eine Stadt dem Erdboden gleich machen soll. Je besser ihr abschneidet, desto höher die Punktzahl. Dazu benötigt es vollen Körpereinsatz, und neben einfachen Bewegungen wie etwa einem 1:1 übertragenen Schlag der rechten oder linken Hand gibt es auch verschiedene Special Moves. So könnt ihr etwa in die Hocke gehen und der Roboter auf dem Bildschirm verwandelt sich “Transformers”-mässig in ein Fahrzeug das Laser verschiesst. Breitet ihr hingegen die Arme aus, könnt ihr sogar über der Szenerie schweben und von dort aus etwa Stampfattacken ausführen. Neben diesem High-Score-Modus hat Nintendo auch noch verschiedene weiter Challenge-Modi in dieses Labo-Set gepackt, so dass es einiges zu tun gibt und auch Abwechslung geboten wird. Gerade für jüngere Zocker ist dieses mittendrin-Erlebnis, indem man so richtig seine “Power-Fantasie” ausleben darf wohl etwas, worauf man gerne immer wieder zurückkommt. Für Erwachsene nutzt sich das Gameplay hingegen nach einer Weile doch ziemlich ab, solange man nicht gerade ein exzessiver High-Score-Jäger ist. Dennoch macht das Robo-Set aber Spass und es ist schön zu sehen, dass man sich hier wirklich Mühe gegeben hat, möglichst viel aus den Gameplay-Möglichkeiten herauszuholen, auch wenn es nicht zu einem richtigen, umfangreichen Story-Modus oder etwas in der Art gereicht hat. Die Bewegungen werden gut umgesetzt, und es gibt mehr Moves, als man zu Beginn denkt. Auch die Idee mit dem Visier (hoch- oder runtergeklappt) und dem damit verbundenen Perspektiven-Wechsel sowie dem Lenken des Roboters durch Kopfbewegungen verstärkt das Eintauchen in die platt zu machende Stadt noch. Ebenso die Tatsache, dass ihr mittels ebenfalls selber gebastelten Drehknöpfen die Farbe oder andere Details an eurem Roboter verändern könnt. Das Set demonstriert eindrücklich, dass hier nicht einfach schnell was hingeschludert wurde, sondern dass man sich bei Nintendo sowohl über die (Karton-und-Schnur-)Hardware als auch um das Spielerlebnis eingehend Gedanken gemacht hat.

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