Nintendo Labo - Test

Papp-Phänomen oder Karton-Krampf?

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Multi-Set

Wer auf einen Roboter-Rucksack verzichten kann, und stattdessen lieber mehrere verschiedene Toy-Cons basteln mag, der ist beim Multi-Set richtig. Denn hier erhaltet ihr alles, was ihr braucht, um folgendes zu basteln: Ein ferngesteuertes “Auto”, eine Angelrute, ein interaktives Haus, einen Motorrad-Lenker sowie sogar ein funktionierendes Klavier. Auch hier werdet ihr wieder kompetent und leicht verständlich auf dem Switch-Screen durch den Bastel-Prozess geführt.

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Das simpelste Toy-Con von allen ist dabei das ferngesteuerte Auto, welches ihr in etwa 10 Minuten fertigstellen könnt. Doch gerade weil es recht simpel gehalten ist, lassen sich daran die verschiedenen Mechaniken gut erkennen. Die Entwickler haben sich nämlich ganz genau überlegt, was für Fähigkeiten die Joy-Con-Controller haben, und wie man diese witzig und sinnvoll in die Toy-Con integrieren könnte. Wer etwa gedacht hat, die HD-Rumble-Funktion der Switch könne mehr oder weniger nur Explosionen in einem Spiel haptisch abbilden, der täuscht sich. Beim ferngesteuerten Auto etwa wird das Rumble-Feature nämlich benutzt, um das Karton-Gefährt (ohne Räder) in Bewegung zu setzen. Die beiden Joy-Con-Controller werden dabei auf dem Auto montiert, und durch fein abgestimmte Vibrationen bewegt sich das Gefährt fort. Die Steuerung kann dabei auf verschiedene Art erfolgen, und zeigt die Vielseitigkeit der Switch-Controller. Eine Möglichkeit ist via Touchscreen-Eingaben auf dem Switch-Screen selber. Aber sicher interessanter (und gerade für Kinder magischer) wird es, wenn die (Infrarot-)Kamera der Joy-Cons zum Einsatz kommt. Diese hat nämlich ganz unterschiedliche Tricks auf Lager, unter anderem kann sie natürlich (niedrig aufgelöste) Bilder auf eurer Switch anzeigen, vor allem kann sie auch reflektierende Leuchtpunkte tracken. Praktisch, wenn man sein Gefährt also auf diese Art lenken will. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, eine Art Wärmebild-Kamera zu aktivieren, so dass das Toy-Con-Auto dann einer Wärmequelle, etwa eurer Hand, folgt. Das sind nur einige der Standard-Möglichkeiten, dank der Labo-Werkstatt lassen sich noch ganz andere Ideen verwirklichen, doch dazu später mehr.

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Auch die anderen im Set enthaltenen Toy-Cons überraschen und erfreuen nämlich durch coole Features. Bei der Angelrute etwa hängt ein Stück Schnur unten von der Angel, welche zu einem Gehäuse führt, in welchem die Switch platziert ist. Dort seht ihr euren (virtuellen) Angelhaken und die Fische. Durch Bewegung der Angelrute überträgt sich die Bewegung direkt auf den Bildschirm. Ausserdem könnt ihr die gefangenen Fische nachher im Aquarium, einer Art Gallerie, bewundern.

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Interessant ist auch der Motorrad-Lenker. Damit lässt sich ein virtuelles Motorrad steuern, komplett mit drehen am Gaspedal/Lenker, um zu beschleunigen, in die Kurve liegen und weiteren Feinheiten. Besonders cool hier auch: Es lassen sich Strecken live bauen indem ihr ein mit einem Joy-Con-Controller versehenen Mini-Karton-Motorrad Strecken mit Kurven, Höhenunterschieden und allem was dazu gehört, “abfahrt”. Die Bewegungssensoren in den Joy-Cons machen es möglich. Alternativ könnt ihr auch hier zum Beispiel eure Hand “einscannen” und diese dann als Hügelpiste befahren.

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Das Toy-Con-Haus ist da schon etwas abstrakter. Ihr spannt die Switch in das von euch gebastelte Haus ein, und seht dann eine Kreatur im Haus, mit der ihr interagieren könnt. Dies unter anderem auch durch Stellschrauben und Federmechanismen, die ihr gebaut habt und die sich in verschiedenen Kombinationen einsetzen lassen. So könnt ihr dann zum Beispiel Wasser in euer Haus laufen lassen, was euer Haustier natürlich nicht so witzig findet, oder ihr könnt ein Bowling-Minigame aktivieren. Es gibt also auch hier einiges zu entdecken.

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Last but not least, das Klavier. Es ist wirklich eine kleine Meisterleistung, dass man so etwas aus faltbarem Karton zusammensetzen kann, und es (Joy-Con-Infrarot-Erkennung sei dank) auch funktioniert. Zwar hat es natürlich weniger Tasten als ein richtiges Klavier, dennoch lässt sich richtige Musik damit machen. Auch hier gibt es wieder Stellschrauben, mittels derer aus der Musik plötzlich Katzenjammer oder ähnliches wird und damit sind die Möglichkeiten des “Labo”-Klaviers noch bei weitem nicht ausgeschöpft.

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