Nintendo Labo - Test

Papp-Phänomen oder Karton-Krampf?

Test Video Beat Küttel getestet auf Nintendo Switch

Werkstatt und Verzierungen

Es gäbe über jedes einzelne Toy-Con noch viel mehr zu erzählen, doch dies würde schlicht den Rahmen dieses Artikels sprengen. Wir geben zu, wir waren bei der Ankündigung von “Nintendo Labo” ziemlich skeptisch, doch Nintendo hat es tatsächlich mal wieder hingekriegt. Nicht nur macht das (unerwartet lange) Zusammenbauen an sich schon Laune, sondern auch was ihr alles mit den fertigen Toy-Cons anstellen könnt, vermag zu faszinieren. Hier hat man sich bei Nintendo wirklich Gedanken gemacht, wie man die einzelnen Erlebnisse erweitern und was für spezielle Features, etwa bewegliche Teile, man einbauen könnte. Auch in Sachen Materialien und Verarbeitung gibt man sich keine Blösse. Der verwendete Karton ist durchaus widerstandsfähig und hält auch nicht ganz so sanften Kinderhänden stand. Letzten Endes ist und bleibt es aber natürlich Karton, und wer Flüssigkeiten drüberleert oder ein Toy-Con dem Haustier zum Spielen gibt, ist selber schuld, wenn danach nichts mehr so ist wie zuvor.

Screenshot

Doch kommen wir kurz vor dem Fazit noch zu einem absoluten Highlight von “Nintendo Labo”: Der Werkstatt. Diese lässt euch erste Schritte in Sachen Programmieren machen und hält auch sonst viele Informationen und Inspirationen für angehende Kreativköpfe bereit. Ihr müsst euch dabei nicht etwa mit einer komplizierten Programmier-Sprache herumschlagen, sondern könnt alles auf einer grafischen Oberfläche erledigen. Das funktioniert dann so, dass ihr verschiedene “Knoten” setzt und miteinander verbindet, so dass Aktion A eine Reaktion B triggert, wobei es viele kleine und grosse (Einstellungs-)Möglichkeiten gibt. So könnt ihr etwa auf dem Touchscreen der Switch an verschiedenen Orten Knoten setzen, die alle einen bestimmten Gitarren-Ton von sich geben. Dann noch (wie in einem Promo-Video von Nintendo) Gummibänder über die Switch spannen, fertig ist die Gitarre, mit der sich echte Musik machen lässt. Auch Anleitungen zur Verwendung und den Feinheiten der einzelnen Toy-Cons findet ihr hier. Beissen die Fische beim Angeln nicht an? Oder wollt ihr wissen, wie ihr eure eigenen Fisch-Kreationen ins Spiel bringt? Die Werkstatt erklärt es euch. Erst die Zeit wird zeigen, was für sonstige Ideen (und wohl sogar eigene Bastel-Kreationen dazu) die Fangemeinde hier aus dem Werkstatt-Zauberhut zieht, die Möglichkeiten sind aber auf jeden Fall riesengross. Somit seid ihr also nicht auf die bereits tollen Erlebnisse von Nintendo beschränkt, sondern könnt eure kreative Fantasie auch ausserhalb dieser Schranken ausleben. Ebenfalls freien Lauf lassen dürft ihr eurer Kreativität natürlich in Sachen Verzierungen und sonstiger Gestaltung. Dazu gibt es zudem auch nochmals ein eigenes “Labo”-Design-Paket, welches mit einigen Utensilien zur Verzierung daher kommt. Allerdings kann man natürlich auch ohne Probleme eigenes Bastelmaterial verwenden. Egal ob man seine Angelrute mit Seidenpapier dekorieren, sein Haus mit Stickern vollfplastern oder seinen Roboter-Rucksack mit Farbstiften verschönern will, der Karton macht so einiges mit. Nur mit Flüssigleim sollte man etwas vorsichtig sein, zu viel Flüssigkeit verträgt sich eben mit Karton doch nicht so gut. Und natürlich lassen sich Aufkleber von Karton nicht so leicht lösen. Dennoch, kreative Geister können sich hier gut austoben, und ihren Toy-Cons einen ganz eigenen Anstrich verpassen.

Screenshot

Kommentare

Nintendo Labo Artikel