Nintendo Switch Lite - Hardware-Test

Klein, aber fein

Hardware: Test Beat Küttel

Nintendo Switch. Ein Name, der für eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, ja, eine regelrechte Auferstehung steht. Wohl nicht mal die grössten Fans hätten einen derart grossen Erfolg in den zweieinhalb Jahren seit dem Launch der Hybridkonsole vorhergesagt. Doch Nintendo ruht sich keinesfalls auf den Lorbeeren aus. Stattdessen hat man sich beim Mario-Konzern Gedanken über mögliche neue Zielgruppen, Modelle und Feature-Sets gemacht.

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Herausgekommen ist dabei die Switch Lite, eine etwas kleinere, in gewissen Punkten abgespeckte Version. Ob der dadurch deutlich günstigere Preis und die Tatsache, dass dieses Modell komplett auf das Zocken unterwegs ausgelegt ist, überzeugen können? Wir haben die Nintendo Switch Lite getestet und verraten es euch.

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Um gleich zu Beginn Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich gehört die Switch Lite zur gleichen Produktfamilie wie die originale Switch. Es laufen darauf also dieselben Spiele, und auch euer Nintendo-Konto mit allfälligen Download-Spielen eurer bisherigen Switch lässt sich auf die neue Konsole übertragen. Beim genaueren Hinsehen gibt es dann zwar doch das eine oder andere, etwas unschöne Problem, doch dazu später mehr.

Alles neu macht der ... September?

Bei der Switch Lite hat sich Nintendo mehr Gedanken gemacht, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Entsprechend hat eine beeindruckende Menge an kleineren und grösseren Änderungen den Weg in das neue Modell gefunden. Werfen wir zuerst einen Blick auf die grösseren, offensichtlichen Neuerungen. Am offenkundigsten sind hier natürlich die geringere Grösse und die Tatsache, dass es keine abnehmbaren Joy-Cons gibt. Der Screen ist nämlich ein ganzes Stück kleiner: 5,5 Zoll im Vergleich zu 6,2 Zoll der Ur-Switch. Die Auflösung bleibt unverändert bei 720p. Durch den kleineren Screen nimmt natürlich auch die Gesamtgrösse ein wenig ab (etwa 3 cm in der Breite und 1 cm in der Höhe), was der Portabilität zusätzlich zugutekommt. Eines der prägenden Elemente der ursprünglichen Switch, nämlich die Joy-Cons, fehlen hier vollständig, denn sämtliche Steuerelemente sind fest mit der Konsole verschmolzen. Die gesamte Switch Lite besteht also aus einem Stück, das sich nicht auseinandernehmen lässt. Eine durchaus kontroverse Entscheidung, denn neben anderen Features ermöglichen die Joy-Cons in einer stattlichen Anzahl Spielen (etwa "Super Mario Odyssey") eine Bewegungssteuerung, die das Gameplay durchaus bereichert. Grundsätzlich ist das mit der Switch Lite zwar nach wie vor möglich, doch benötigt ihr dafür separate Joy-Cons, was wiederum alles andere als praktisch ist. Sehr willkommen ist dagegen die Tatsache, dass dadurch diesmal auf der linken Seite ein richtiges Steuerkreuz statt der sonst beim linken Joy-Con kreuzförmig angeordneten Buttons zum Einsatz kommt.

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Was einem sofort auffällt: Die Nintendo Switch Lite wirkt sehr stabil. Auch die Originalkonsole ist keinesfalls klapprig, sondern sehr hochwertig verarbeitet, doch weil hier alles aus einem Guss besteht, hat man ein noch besseres Gefühl. Klar, auf den Screen muss man immer ein wenig aufpassen, aber ansonsten dürfte die Switch Lite auch in Kinderhänden gut aufgehoben sein und keinen Schaden nehmen. Etwas unverständlich aus unserer Sicht ist hingegen die Akkulaufzeit, die mit drei bis sieben Stunden im Prinzip nicht zu verachten ist. Allerdings hat Nintendo die Ur-Switch ohne grosses Tamtam mit einem Akku-Upgrade versehen, das eine Laufzeit von bis zu neun Stunden aufweist. Warum das bei der Lite nicht gemacht wurde, erschliesst sich uns nicht. Ja, das Gerät ist kleiner, hätte aber aufgrund der wegfallenden Joy-Con-Anschlüsse und anderer fehlender Features zusätzlichen Platz für mehr Akku-Power gehabt - gerade wenn man die Switch Lite anders als die klassische Konsole eben nicht nach Gebrauch routinemässig wieder zurück in die Docking-Station zum Laden stecken kann. Eine der kontroversesten Entscheidungen beim Design der neuen Switch war schliesslich, ihr keinen HDMI-Anschluss zu verpassen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Es gibt keine Möglichkeit, das neueste Mitglied der Switch-Familie mit dem Fernseher zu verbinden und damit auf einem grossen Bildschirm zu spielen. Die Lite ist also eine Konsole, die ihr nur im Handheld-Modus betreiben könnt.

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