Nintendo Switch Lite - Hardware-Test

Klein, aber fein

Hardware: Test Beat Küttel

Alltagstest und Fazit

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Ihren Zweck als portable Power-Konsole erfüllt die Switch-Lite in unserem Alltagstest voll und ganz - mit 275 Gramm geringerem Gewicht als der grosse Bruder und einer besseren Handhabung. Hinzu kommt die Spielebibliothek, die seit dem Switch-Launch im März 2017 einige absolute Klassiker hervorgebracht hat, angereichert mit Third-Party-Titeln und einer grossen Menge Indie-Hits. Wer sich die Switch Lite kauft, wird also auf jeden Fall genug zu zocken haben und den Kauf nicht bereuen. Jedoch muss man sich vorab im Klaren darüber sein, wozu und vor allem wie man seine Switch nutzt, und dann zum passenden Modell greifen. Das klingt zwar relativ simpel, doch hätten beim Launch der Konsole nie damit gerechnet, dass wir (und gemäss Zahlen von Nintendo auch sehr viele andere) die meiste Zeit abseits des Docks spielen. Genauso kann es aber natürlich umgekehrt sein, und man würde sich gerade bei AAA-Titeln wünschen, diese in voller Pracht auf dem heimischen TV zu erleben. Da ist man dann mit der Ur-Switch auf der sicheren Seite, während man mit der Switch Lite in die sprichwörtliche Röhre schaut (bzw. eben genau dies nicht tun kann).

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Einige andere Punkte gibt es ebenfalls zu beachten. Zwar wird die überwiegende Mehrheit an Spielen im Handheld-Modus unterstützt, allerdings gibt es einige nennenswerte Ausnahmen. "Super Mario Party" etwa ist überhaupt nicht auf mobiles Zocken ausgelegt. Genauso wenig könnt ihr die Switch Lite natürlich mit "Nintendo Labo" benutzen, denn einerseits sind die Kartonbasteleien der verschiedenen Sets allesamt auf die Grösse der alten Switch ausgelegt, andererseits müsst ihr die bei der Lite nicht vorhandenen Joy-Cons an bestimmten Stellen einsetzen, damit "Labo" überhaupt erst funktioniert. Dazu kommen wie bereits erwähnt Titel wie "Super Mario Odyssey", die zwar ohne Joy-Cons problemlos spielbar sind, aber unserer Meinung nach von der optionalen Unterstützung stark profitieren. Und zu guter Letzt fehlt bei der Lite aufgrund der nicht vorhandenen Gamepads natürlich ebenso der in sie verbaute Infrarotsensor. Auch HD-Rumble ist nicht mit an Bord. Spiele wie der Launch-Titel "1-2-Switch", die diese Features als Teil des Gameplays benötigen und hervorheben, funktionieren also nicht ohne den zusätzlichen Kauf von (oder Gebrauch bereits vorhandener) Joy-Cons.

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Doch letzten Endes bedeutet die Switch Lite, dass man mehr Auswahl hat: Das "vollständige" Erlebnis mit der klassischen Switch, die zwar etwas teurer ist (ungefähr 320 CHF), dafür aber wirklich alle Features beinhaltet. Oder die ausschliesslich im Handheld-Modus nutzbare Lite, die mit günstige(re)n 240 CHF zu Buche schlägt, dafür aber weder den Docking- (am TV) noch den Tabletop-Modus unterstützt, da der Kickstand hier nämlich fehlt. Das ist logisch, weil man ohnehin keine Joy-Cons zum Abnehmen hat.

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Wer sich sicher ist, die Konsole nie am TV nutzen zu wollen, bekommt mit der Nintendo Switch Lite aber ein absolut gelungenes und gut designtes Stück Hardware und darf sich aus den drei Farben Türkis, Gelb oder Grau seinen Favoriten aussuchen. Wer noch auf die Veröffentlichung der neuen "Pokémon"-Games im November warten mag, hat zudem die Möglichkeit, im Bundle eine spezielle Version der Switch Lite zu kaufen. Hat man also kein Interesse, am TV zu spielen, oder denkt man zum Beispiel für den Nachwuchs daran, einen Ersatz für den nicht mehr adäquat unterstützten 3DS zu kaufen, kann man mit der Switch Lite nichts falsch machen.

Wer bisher noch gar keine Nintendo Switch hat, dem möchten wir Folgendes mit auf den Weg geben: Egal für welches Modell ihr euch entscheidet, ihr erhaltet ein Nintendo-typisch durchdachtes und qualitativ hochwertiges Stück Hardware. Zudem werdet ihr Teil einer grandiosen Nintendo-Erfolgsstory, die dafür verantwortlich ist, dass die Switch bereits auf ein beneidenswertes Portfolio an Hit-Games zurückblicken kann. Mit dem zeitgleich erschienenen Remake von "The Legend of Zelda: Link's Awakening", dem für Ende Oktober 2019 geplanten "Luigi's Mansion 3" und den neuen "Pokémon"-Spielen im November warten bereits weitere neue Toptitel darauf, der Switch-Community zahlreiche Stunden Spielspass zu bescheren. Kurzum: Beide Switch-Modelle können wir von ganzem Herzen empfehlen - es kommt auf eure Prioritäten beim Zocken (nur unterwegs oder auch am TV) an, welche Ausführung der Erfolgskonsole die richtige für euch ist.

Pro

  • Von Nintendo gewohnt gute Verarbeitung und Design
  • Riesige Auswahl an Topspielen
  • Günstiger Preis
  • Sehr robust, daher auch für Kinderhände gut geeignet
  • Echtes Steuerkreuz

Kontra

  • Kein HDMI-Anschluss, keine (!) TV-Konnektivität
  • Funktioniert nicht mit Labo und einigen anderen Titeln
  • Kürzere Akkulaufzeit als die neueste Version der Ur-Switch

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