Octopath Traveler - Test

Acht Helden sollt ihr sein

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Noch mehr zu tun

Neben den Hauptquests der acht Helden bietet „Octopath Traveler“ noch eine Reihe von Nebenaufgaben. Abseits der bereits erwähnten Dungeons gibt es auch eine Reihe von NPCs, die euch mit Zusatzaufgaben versorgen. Klammern wir die manchmal daran geknüpften Kämpfe aus, besteht euer Gewinn meistens aus Geld. Das klingt allerdings weniger verlockend, als es ist. Denn der Erwerb besserer Waffen, neuer Heil- und Wiederbelebungsitems oder Steinen, mit denen ihr bestimmte Formen von Elementarschaden anrichtet, sind nicht zu verachten.

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Ein wenig kreativer hätten die Nebengeschichten allerdings ausfallen können. Denn obwohl jede einzelne Story und Quest designt ist, in einer etwa führen wir einen älteren Mann zu seiner Nicht in einem Dorf, wirken die meisten der Nebenaufgaben ersetzbar. Dem Gesamteindruck allerdings schadet das letztlich nur wenig. Es ist allerdings auch zu oft eine Frage des Glücks, ob dabei am Ende eine brauchbare Belohnung rausspringt oder eher das Gefühl überwiegt, Zeit vergeudet zu haben.

Hübscher Pixellook

„Octopath Traveler“ will auch stilistisch den Japano-Rollenspielen des SNES-Ära nacheifern. Dank seines schmucken und detailverliebten Pixellooks gelingt das dem Spiel ohne Zweifel. Es gibt zwar immer wieder störende Anschlussfehler in den Zwischensequenzen, so gehen wir auch mal links eine zweigeteilte Treppe hoch und sehen unseren Charakter dann rechts hinabschreiten, aber allgemein gibt es an der Güteklasse der Grafik wenig zu mäkeln. Die Animationen sind durchweg putzig, selbst ein Augenkneifen der Charaktere bildet „Octopath Traveler“ ab. Hier und dort übertreiben es die Entwickler allerdings mit den Pixeln. In Wald oder Schneelandschaften überwiegen oft die dicken Grafikklötzchen und in bestimmten Regionen ist ein Ort vom anderen nur begrenzt gut unterscheidbar.

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An der Liebe zum Detail ändert das aber letztlich nur wenig. Viel mehr erfreuen wir uns am vielfältigen Design der Welt mit Schneelandschaften, Wüsten, Bergen und klimatisch gemässigten Zonen. Besonders die Spielfiguren und nicht zuletzt auch die Gegner kommen visuell vielfältig daher. Denn egal, ob wir gegen Ritter in schwerer Rüstung antreten, gegen Rieseninsekten oder die oftmals übermenschlich grossen Bosse, können wir uns über einem Mangel an grafischen Kunstfertigkeiten nicht beklagen. In der Welt selbst hätte es „Octopath Traveler“ hier und dort allerdings besser gestanden, wenn die Entwickler weniger regen Gebrauch von Unschärfeeffekten und Co. gemacht hätten. Mit der Unreal Engine 4 mag es vielleicht viele Möglichkeiten in dieser Richtung geben, aber die stehen doch teils dem „16-Bit-Look“ manchmal auch zuwider, wenn auch ohne ernsthaft an der dichten Atmosphäre zu kratzen.

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