Othercide - Test / Review

Wilder, taktischer Genremix

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One

Kaum ein Publisher traut sich heute noch an solch einzigartige Projekte heran wie Focus Home Interactive. Obwohl diese Spiele oft nicht komplett ausgereift sind und den einen oder anderen Makel haben, bieten sie doch oft Erfahrungen, die man sonst nicht so leicht findet. Ein solcher Titel ist "Othercide" vom Entwickler Lightbulb Crew. Auf den ersten Blick ist es ein Taktikspiel im Stil von "XCOM". "Othercide" bewegt sich aber in ein narratives Genre, das man nur sehr selten mit Taktik verbindet: Horror. Zu der düsteren, hoffnungslosen Atmosphäre kommen dann auch noch Rogue-like-Elemente und ein knackiger, aber fairer Schwierigkeitsgrad. Ob dieses seltsame Gesamtpaket auch genug Spielspass bietet, haben wir uns für euch angeschaut.

Strukturierter Wahnsinn

Die Geschichte von "Othercide", wenn man sie denn so nennen will, handelt von der roten Mutter, einem ätherischen Wesen, das gegen Monster kämpft. Es scheint, dass diese Biester von einem anderen Wesen, dem Kind, in die Welt gesetzt werden. Als die rote Mutter allerdings ihre körperliche Form verliert, droht die Leere die ganze Welt zu verschlingen. Als Spieler helft ihr der Mutter, die Domäne der inneren Leere zurückzugewinnen, indem ihr Echos ihrer Vergangenheit als Töchter gebärt und in den Kampf gegen das Kind und seine Monster schickt. Verwirrt? Das ging uns genauso. "Othercide" will seine Geschichte fragmentiert über mehrere Spieldurchgänge erzählen und verheddert sich in Symbolismen und Metaphern. Eine mögliche Interpretation des Geschehenen ist, dass sich die eigentlichen Kämpfe des Spiels im Kopf eines Kindes abspielen, das irgendwann im 19. Jahrhundert unter barbarischen Therapiemethoden leidet. Die Mutter des Kindes versucht deshalb, den Ärzten und Therapeuten entgegenzustehen und ihr Kind vor seinem Leid zu bewahren. Wer aber auch nur einen groben Handlungsrahmen zu den taktischen Kämpfen will, wird einiges an Zeit und Energie investieren müssen, um die vagen Andeutungen zu entschlüsseln.

Screenshot

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