Outward - Test / Review

Zurück zu den Wurzeln

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One

Technisch holprig aber passabel

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Mittlerweile sollte klar sein, dass sich "Outward" vor allem an eingefleischte Rollenspielfans richtet, die auch entgegen schwerster Widrigkeiten ihre Abenteuer fortsetzen. Ähnlich verhält es sich mit der Optik des Spiels. So erinnert der Titel an die vorausgegangene Konsolengeneration. An dieser Stelle sei gesagt, dass die riesige, offene Welt ohne Ladezeiten auskommt und fast immer flüssig läuft. Doch das geht auf Kosten der Animationsdetails und der Texturen. Die Entwickler von "Outward" taten ihr Bestes, das geringe Budget mit einer meist gelungenen, oft schrägen Welt zu kaschieren. Zu kurz gekommen ist leider auch die (englische) Vertonung. Die Figuren haben wenige, kurze Dialoge, die oft nicht komplett zum Inhalt der Textboxen passen und nie den ganzen Umfang abdecken. Tatsächlich wäre es vielleicht besser gewesen, die gesprochenen Dialoge ganz wegzulassen. Die wenigen Sprecher sind oft eher mittelmässig und lenken von den eigentlich ganz gut geschriebenen Texten ab.

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Ganz im Geiste des Retro-Designs ermöglicht es "Outward", das Spiel im Koop-Modus zu spielen, egal ob lokal oder online. Euer Partner spielt dabei einen eigenen Charakter, teilt aber die Welt mit euch. Das heisst, er kann selbst keinen Fortschritt in den Aufgaben erzielen, behält aber jegliche Ausrüstung und Fähigkeiten, die er im Spiel erwirbt. Der kooperative Modus zusammen mit der Nostalgie früherer, experimentellerer Rollenspiele sorgt dann trotzdem dafür, dass "Outward" ein rundes Gesamtpaket abliefert.

Fazit

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"Outward" ist vor allem eines: extrem ambitioniert. Trotz technischer und finanzieller Einschränkungen haben es die Entwickler geschafft, ihre Vision umzusetzen. Die Welt wirkt zuweilen leer, die Optik wirkt altbacken und die Vertonung ist holprig. Trotzdem schafft es "Outward", vor allem zu zweit, an den Bildschirm zu fesseln. Immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken, die nächste Höhle zu plündern. Wie nur ganz wenige Spiele schafft es "Outward" in Erinnerung zu bleiben. Jedoch nicht wegen bombastischer Action oder bahnbrechender Grafik, sondern wegen der Immersion, dem Gefühl einen Charakter in einer unbarmherzigen Welt zu spielen, der es egal ist, was aus uns wird. Fans von Spielen wie "Gothic" oder "Two Worlds" werden sich hier schnell zuhause fühlen. Wer aber ein von Beginn bis Schluss poliertes Abenteuer oder eine herzzerreissende Story sucht, der lässt besser die Finger von diesem Titel.

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