Paper Beast (VR) - Test / Review

Eine Welt voller Origami

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"Paper Beast" ist ein entspannendes PSVR-Exklusivspiel aus der Feder von Éric Chahi, dem Schöpfer des Amiga-Kultspiels "Another World". Letztgenannter Klassiker aus den frühen Neunzigern dürfte dem einen oder anderen Amiga-Veteranen noch ein Begriff sein. Interessant sind die Parallelen zu dem VR-Abenteuer, das seit heute im PlayStation Store erhältlich ist, denn die Polygon-Kreaturen interagierten schon in "Another World" miteinander und sprechen ihre eigene Sprache.

Beobachten

Wie es dazu gekommen ist: Wir haben vor einigen Monaten das Entwickler-Team an der gamescom 2019 getroffen und uns mit Éric unterhalten. Inzwischen konnten wir das PSVR-Spiel für euch ausführlich testen.

"Paper Beast" spielt sich wie ein exploratives Kunstspiel mit Origami-Wesen. Allerdings gibt es in jedem Spielabschnitt eine Hauptaufgabe, die es zu erkennen und zu lösen gilt. Mit Greifen und Teleportieren ist die Steuerung auf ein absolutes Minimum beschränkt, denn es geht im Wesentlichen ums Beobachten und Interagieren mit Papiermonstern und natürlichen Elementen wie Wind, Wasser und Schnee. Im Hintergrund läuft sphärische Musik, die gut zur utopischen Planetenwelt passt.

Per aspera ad astra

Screenshot

Wie in "Another World" sprechen die Papierwesen, Eiskäfer und Krabben jeweils ihre eigene Tiersprache und scheinen miteinander zu kommunizieren. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um eine grosse offene Welt, sondern um einzelne Levels, die wiederum in kurze Kapitel unterteilt sind. Die Rätsel sind bis auf ein paar wenige eher einfach gehalten. Um die Hindernisse und die Art, wie euch eure Papierschnitzel-Kumpanen zum nächsten Ziel bringen, zu erkennen, müsst ihr manchmal einen Moment innehalten und euch die ganze Umgebung vergegenwärtigen.

Knifflige Passagen

Wir wollen euch als Beispiel nur einen Spielabschnitt spoilern, an dem wir länger hängen geblieben sind. So galt es einmal, in einer Polarwüste weisse Papierdrachen auf die andere Seite eines Berges zu führen. Euer Hauptwidersacher, ein eisiger Polarwind, bläst die leichten Papierhunde jedoch immer wieder zurück. Auf der Bergkuppe watscheln auch schwere Panzerschildkröten hin und her, denen der heftige Wind nichts anhaben kann. Bis wir aber herausgefunden haben, wie wir die schweren Tiere auf die andere Bergseite bringen und die Papierdrachen an ihnen befestigen, verstrichen einige Minuten. Diverse Neustarts des Spielabschnitts waren erforderlich.

Screenshot

Einzigartig bei "Paper Beast" sind witzige Elemente wie schwarze Kassettenband-Monster oder berieselnde Luftballonfahrten. Manchmal müsst ihr auch ganz einfach simplen Objekten wie heissen Lavasteinen folgen, eine Eisfläche zum Schmelzen bringen oder untertänigen Buddelkäfern mit einer "Sandfrucht" den Weg weisen. Eine klassische Story scheint es nicht zu geben. Der atmosphärische Umgebungswechsel von düster zu heiter sowie dystopische Eiswüsten und lustige Szenen wie skurrile Tiermärsche halten euch bei Laune und steigern die Neugier auf den nächsten Spielabschnitt.

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