Paragon - Special

Darf es auch mal ein MOBA sein?

Artikel Ulrich Wimmeroth

Das Genre der Multiplayer Online Battle Arena-Spiele, oder kurz MOBA, ist fest in der Hand einiger weniger Titel. Wer sich für die eSport-affinen Teamkämpfe interessiert, hat wahrscheinlich bereits hunderte oder gar tausende Stunden und eventuell auch einen nennenswerten Geldbetrag, in die Genregrössen DotA2, League of Legends oder Heroes of the Storm von Blizzard investiert. Vielversprechende Neueinsteiger wie SMITE: Battleground of the Gods, Trans-Galactic Tournament oder Battleborn lauern darauf, ein dickes Stück vom Arenakampfkuchen abzubekommen. Zu den aussichtsreichsten Kandidaten gehört seit Kurzem auch Paragon von Epic Games, das sich deutlich von den etablierten Spielen abheben will und Core-Gamer, aber auch neue Spieler, begeistern möchte.

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Die Macher von Gears of War und Unreal Tournament besitzen das Know-How und mit der hauseigenen Unreal-Engine auch das passende Grafiktool, ein schmuckes Stück Software abzuliefern. Was es benötigt die Fans in Mengen an die Bildschirme zu bewegen, wären dann noch ein paar Innovationen in Bezug auf die Spielmechanik. Und hier scheint Epic Games mit einigen frischen Ideen aufzuwarten. Das Grundprinzip bleibt sinnvoller weise aber unverändert: Zwei Teams mit je 5 Spielern stehen sich mit das Ziel gegenüber, die jeweils gegnerische Basis zu zerstören. Die Schlachtzüge erfolgen über drei Angriffswege, Lanes genannt, die links, rechts und in der Mitte der Karte verlaufen. Der Gegner verbaut den Weg mit seinen Helden, Massen an Kanonenfutter-Untertanen, die sich unbeirrt Richtung gegnerischer Basis bewegen und schwer bewaffneten Kampftürmen, die automatisch auf Angreifer feuern. Soweit so bekannt.

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Die auffälligste Änderung ist die Ansicht. Nicht aus der isometrischen Perspektive, die einen kompletten Überblick über die Karte ermöglicht, sondern eine Third-Person-Perpektive haben die Entwickler gewählt. Das ermöglicht ganz neue Strategien, da der Spieler nicht erkennen kann, was hinter ihm vorgeht und ob möglicherweise ein Hinterhalt auf ihn wartet. Zudem verfügt das Spielareal der Welt Agora über enorme Höhenunterschiede und einen dichten Dschungel, Elemente die bislang so in keinem MOBA zu finden waren. Das erlaubt taktisches Positionieren von Fernkämpfern auf Erhöhungen oder das Verstecken im dichten Laub.

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Gespielt wird mit Helden, die in unterschiedliche Klassen aufgeteilt sind. Hier orientiert man sich an den Klassikern und liefert Fernkämpfer, schnelle Assassinen, nahkampfstarke Tanks, Magienutzer oder Champions, die mit ihren Schilden ihren Kameraden Schutz bieten. Jeder Held verfügt dabei über einen Standardangriff, drei aktive Fähigkeiten und eine ultimative Attacke. Die individuellen Fähigkeiten lassen sich miteinander kombinieren, das sorgt dafür, dass sich die Charaktere in der Spielweise erheblich voneinander unterscheiden. Eine klare Einladung zum Experimentieren. Verbessert werden die Recken mittels erworbener Erfahrungspunkte, die einen Levelaufstieg garantieren.

Auch bei den Genre-relevanten Gegenständen, geht Epic Games einen eigenen Weg. Es gibt keine Items im klassischen Sinne, sondern der Spieler erwirbt Karten, mit denen der Held seine Ausrüstung und Waffen aufwerten kann. Auch überlebensnotwendige Verbrauchsgüter wie Lebens- und Manatränke werden nicht in kleinen Flaschen gereicht, sondern kommen auf sogenannten Equipment Cards. Eine Besonderheit: Die Karten können frei einem Charakter zugeordnet werden. So ist es möglich, einem langsamen und schwer gepanzerten Tank-Charakter, Karten zur Erhöhung der Geschwindigkeit zuzuordnen und so die feste Rolle aufbrechen. Um an die begehrten Karten zu kommen, muss der Spieler Kartenpunkte sammeln. Beispielsweise durch das Besiegen von Gegnern oder das Ausschalten der lästigen Kampftürme.

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Das Bezahlmodell ist bislang noch nicht genauer erläutert worden. „Paragon“ wird auf dem PC ein Free2Play-Spiel werden, soll aber keinesfalls in die Kategorie Pay2Win fallen. Ob jetzt die Karten zur Verbesserung der Charakter doch käuflich sein werden, neue Helden Geld kosten oder Mikrotransaktionen wirklich nur für Gegenstände kosmetischer Natur eingeführt werden, wird noch bekannt gegeben. Fakt ist, das es im Frühjahr einen kostenpflichtigen Probelauf geben wird und später im Jahr eine offene Beta folgt. Das gilt für PC und PlayStation 4, denn Paragon besitzt eine Cross-Play-Funktionaliät.

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