Pathfinder: Wrath of the Righteous (Konsole) - Test / Review

Epischer Krieg gegen Dämonen?

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One

Beliebte YouTube-Shows wie Critical Role und Roll20 haben "Dungeons & Dragons" längst in den Mainstream der Nerd-Kultur gerückt. Über viele Jahre hat sich Publisher Wizards of the Coast bemüht, die Rollenspiel-Szene zugänglicher zu machen und Spieler nicht mit Zahlen und Statistiken zu erschlagen, sobald sie einen Charakter erstellen. "Pathfinder" ist ebenfalls ein Rollenspiel-System, das direkt "Dungeons & Dragons" entspringt. Im Gegensatz zum grösseren Geschwister interessiert sich "Pathfinder" aber wenig dafür, die Komplexität zu senken. Im Gegenteil: Es bietet mehr Flexibilität und mehr Anpassungsmöglichkeiten, gehört damit aber auch zu den Rollenspielen, die sich eher an mathematisch veranlagte Spieler richten.

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Dieses System hat sich auch der russische Entwickler Owlcat Games für seine mittlerweile zweite Adaption im "Pathfinder"-Universum ausgesucht. Das neuerdings auch für Konsolen erhältliche "Pathfinder: Wrath of the Righteous" ist dabei unabhängig (vom vor zwei Jahren erschienenen Vorgänger) und erzählt eine neue Geschichte rund um den Kampf zwischen Dämonen und der Inquisition.

Endlose Möglichkeiten

Bevor ihr euch aber in euer Abenteuer stürzt, müsst und dürft ihr euren Charakter erstellen. Ihr wählt dabei aus 12 Rassen und 25 Klassen, um eure ganz eigene Geschichte zu beginnen. Dabei habt ihr aber unglaublich viel Potenzial, euren Charakter individuell zu gestalten, denn jede Klasse hat vier Unterklassen und kann mit anderen kombiniert werden, um Fähigkeiten und Boni zu kombinieren. Für Laien kann das schon schnell mal überfordernd sein. Immerhin bietet "Pathfinder: Wrath of the Righteous" einige Hilfestellungen an. Sie reichen von komplett fertigen Charakteren über empfohlene Builds bis hin zu einzelnen empfohlenen Skills. So ganz funktioniert die Hilfestellung jedoch nicht, denn oftmals empfiehlt das Spiel Fähigkeiten, die vielleicht mit der ausgewählten Waffe gar nicht funktionieren oder sonst nicht zu euren Charakterwerten passen. Da hilft nichts - ausser entweder komplett auf die Anpassung zu verzichten und einen fertigen Charakter zu spielen oder sich durch die oft sehr komplizierten Beschreibungen durchzuarbeiten und abzuwägen, was eurem Charakter am besten im Kampf hilft. Auch die vom Entwickler vorgegebenen Figuren sind nicht besonders robust gebaut und knicken schon auf normalem Schwierigkeitsgrad schnell ein.

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Der Schwierigkeitsgrad ist der möglicherweise noch grössere Schritt, den ihr zu Beginn eures Abenteuers geht, denn hier könnt ihr fast jeden Parameter des Spiels verändern und anpassen. Egal ob es um den Schaden der Gegner, ihre Werte oder sogar ihre Anzahl: Hier könnt ihr euch austoben. Wer mit dem System Pathfinder nicht vertraut ist und mit den Klassen lieber experimentiert, als einer klaren Blaupause zu folgen, dem empfehlen wir, den Schwierigkeitsgrad direkt zu senken. Denn "Pathfinder: Wrath of the Righteous" startet zwar zahm, wird später aber bockschwer und schreckt ebenso wenig vor geradezu unfairen Bosskämpfen zurück. Glücklicherweise könnt ihr sowohl Schwierigkeitsgrad als auch Charakter jederzeit im Spiel ändern und anpassen.

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