Perish - Test / Review

Hauen und ballern durch die Welt der Legenden

Test Video Fabrice Henz getestet auf Xbox Series X/S

Die Indie-Szene hat den Markt der Nischengenres fest im Griff. Wer auf Boomer-Shooter oder Roguelikes steht, hat heutzutage die Qual der Wahl. Egal auf welche Art von Setting und Gameplay man steht: Auf den digitalen Marktplätzen kann jeder einen Titel finden, der dem eigenen Geschmack entspricht. Mit "Perish" gibt es jetzt eine Konsolenversion einer Kombination der beiden Genres, die letztes Jahr schon auf dem PC erschienen ist. Mit dieser Umsetzung holen wir jetzt auch noch einen Test auf der Xbox nach.

Als Amyetes, ein Ausgestossener, befindet man sich in der merkwürdigen Zwischenwelt von Purgatory. Um endlich diesem Zustand zu entkommen, muss man nur ein paar niedere und höhere Gottheiten erledigen, um Zugang zu Elysium zu erhalten. "Perish" bedient sich munter an interessanten Elementen aus allerlei Mythologien und stopft sie ohne allzu viel Zusammenhang zusammen in ein First-Person-Actionspiel. Ein bisschen Christentum, eine Prise altertümliches Ägypten und dazu noch die gleichen Anteile an griechischer und römischer Mythologie, schon haben die Entwickler von Item42 ein stylishes Setting, dem es jedoch an Tiefgang fehlt. Es gibt zwar einen Kodex, der mehr Infos zu vielen Figuren gibt, auf die man trifft, wirklich interessant ist das trotzdem nicht. Fast schon schade, denn Style hat das Spiel auf jeden Fall. Dieser geht einfach unter.

Nicht alles Gold, was glänzt

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In Sachen Gameplay hat man es mit einem sich zum grössten Teil klassisch anfühlenden First-Person-Actiongame zu tun. Hauptsächlich setzt man dabei auf eine Primärwaffe. Hier hat man die Wahl zwischen Nah- und Fernkampfwaffen. Schwerter und Hämmer sind ebenso verfügbar wie Pistolen, ein Bogen oder eine Shotgun. Nutzt man ein Schiesseisen, hat man unbegrenzte Munition zur Verfügung. Nachladen muss man aber trotzdem. Dazu kommen Wurfmesser und ein einsetzbares Item wie Granaten oder Schilde. In der Offensive fühlt sich "Perish" auch gut an. Man rennt in Feindesgruppen, blockt gegnerische Angriffe ab, führt selbst ein paar Hiebe aus und nutzt einen Dash, um sich wieder in Sicherheit zu bringen. Ballert man lieber, kann man die Kontrahenten schön durch die Arenen kiten, während man sie unter Beschuss nimmt. Die Steuerung fühlt sich auf dem Controller gut an, besonders im Fernkampf wäre man ohne das Auto-Aiming jedoch ziemlich verloren. Problematisch ist das Treffer-Feedback, besonders wenn es um gegnerische Angriffe geht. Meist ist in den Kämpfen sehr viel los, und es wird nur schlecht angezeigt, wann und wovon man getroffen wird. Es gibt zwar einen Soundeffekt bei Treffern, wenn aber um einen herum ein Dutzend Gegner sind, alles explodiert und der Soundtrack vor sich hinrockt, passiert es schnell, dass man gar nicht merkt, was geschieht. Oft hatten wir das Gefühl, allen Angriffen auszuweichen, nur um tot umzufallen, weil wir alle Gesundheit irgendwann und irgendwie verloren hatten.

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Obwohl die Roguelite-Elemente sehr schnell sichtbar sind, ist jeder Durchgang auf dem Weg nach Elysium linear. Man fängt immer im gleichen Level an, und deren Abfolge ändert sich nicht. Zwar hat jeder Abschnitt mehrere unterschiedliche Ziele, die bei jedem neuen Versuch zufällig ausgewählt werden, Abwechslung gibt es dadurch trotzdem nicht. Weil die Gebiete linear sind, werden besonders die ersten Levels sehr schnell langweilig. Man weiss, wo sich welche Ziele befinden und wo die versteckten Power-ups sind (weil sich auch ihre Position nie verändert), und es wird zur Routine. Im Verlauf kann man Kronen freischalten, wodurch man direkt später in einem Run einsteigen kann - dadurch verpasst man aber viele Verbesserungen, wodurch der Einstieg natürlich noch viel härter wird. Die Bosse, die auch immer gleich sind und sich einem alle paar Levels in den Weg stellen, sind dennoch das Highlight des Spiels. Ihre Designs sind einfallsreich und widerlich, und die Kämpfe an sich verlangen Geschick und Können.

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