A Plague Tale: Innocence - Test / Review

Stimmungsvolles Pest-Abenteuer

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Action und Rätsel

Die Spielgeschwindigkeit in „A Plague Tale“ fällt nicht allzu hoch aus. Selbst in den Action-Abschnitten, in denen ihr ab und zu auch mal kleine Verteidigungsschlachten ausfechten müsst, sind keine schnellen Reaktionszeiten gefragt, auch, da euch die Zielhilfe sehr gut unterstützt. Wollt ihr einem Gegner eines der ätzende Geschosse an den Kopf knallen, woraufhin ein ansonsten quasi nicht besiegbarer Helmträger selbigen abwirft, müsst ihr nicht peinlich genau zielen. Selbst in Abschnitten, in denen etwas der spätere NPC-Begleiter Lucas einen Wagen mit Leuchtfeuer für euch schiebt und ihr bis zum Zielpunkt besagte Rattenwirbel abwehren müsst, damit sie nicht das Feuer löschen, braucht ihr keine Reaktionszeiten wie Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton. Das ist selbst in den (insgesamt drei) Bosskämpfen im Spiel nicht anders, obgleich die auch in diesem Punkt geringfügig mehr von euch fordern.

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In den kleineren Rätselpassagen sind Timing und Präzision schliesslich so gut wie gar nicht entscheidend. Auch dabei müsst ihr stets verschiedene Arte eurer alchemistischen Munition nutzen, die ihr mittels in der Umgebung gesammelter Ressourcen direkt im Waffenrad herstellen könnt. Ihr müsst nur zusätzlich zum Entfachen oder Löschen eines Feuers oder dem Befehl an einen der NPC-Mitstreiter (Rodric ist etwa stark und kann verschlossene Türen aufstossen, Mélie wiederum kann als geschickte Diebin Schlösser knacken) hier mal einen Schalter bedienen oder dort einen Lichtstrahl in die richtige Richtung lenken. Das ist leicht vereinfacht ausgedrückt. Obwohl die Rätsel aber angenehm kreativ sind, harte Kopfnüsse dürft ihr nicht erwarten.

Upgrades auf Wunsch

Das Crafting-System von „A Plague Tale: Innocence“ umfasst nicht nur die Herstellung der verschiedenen Munitionsarten, sonder auch Charakterverbesserungen für Amicia – oder besser gesagt ihrer Ausrüstung. Konkret setzt ihr dabei Ressourcen ein, mit denen ihr beispielsweise die maximale Menge an Herstellungsmitteln erhöht oder auch die (anfangs stark Lärm verursachende) Steinschleuder leiser macht. Während die Herstellung der Munition direkt im Waffenrad möglich ist, sind die Verbesserungen nur an Werkbanken möglich. Für die ersten beiden der jeweils drei Stufen jeder Aufwertung werdet ihr ähnlich wie wir automatisch ausreichend Kram allein im ersten Durchgang haben. Die wichtigste Botschaft aber ist: es gibt in den Levels so viel Nachschub an Ressourcen, dass ihr die Werkbankverbesserungen letztlich nicht brauchen werdet, um nach grob 10 Stunden das Ende zu erleben.

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Auch, aber nicht nur deswegen, wirkt der Ausrüstungscrafting in „A Plague Tale“ auch dezent aufgesetzt, wird aber eben aus demselben Grund nicht zum Störfaktor. Trotzdem hätte Asobo sich diesen Teil des Craftings sparen können. Etwas, das man letztlich nicht braucht, ist eben auch ohne zu nerven einfach überflüssig. Von den optionalen Sammelobjekten, die immer wieder interessante historische Details oder auch über Amicias und Hugos Familie preisgeben, würden wir das keineswegs behaupten. Gerade die Blumen, die Hugo Amicia (oder manchmal auch sie sich selbst) ins Haar steckt, fördern durchaus die Nähe zur Hauptheldin. Ob ihr im Abenteuer ausschliesslich sie steuert? Nicht fragen, spielen!

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