Planet of Lana - Test / Review

Bezaubernder Puzzle-Platformer mit Ghibli-Einflüssen

Test Video Achim Fehrenbach getestet auf PC

Wiesen, Wolken, wogende Baumwipfel: Der Sidescroller "Planet of Lana" sieht wunderschön aus und erinnert an die Filme von Hayao Miyazaki. Können Gameplay, Story und Charaktere mit der fantastischen Atmosphäre mithalten? Das erfahrt ihr in unserem Test.

Ob "Limbo", "Inside" oder "Little Nightmares": Das Genre der 2D-Puzzle-Platformer hat in den letzten Jahren grossartige Games hervorgebracht. Die genannten Titel überzeugen mit atmosphärischer Dichte, spannenden Rätseln und Hauptfiguren, die von Anfang an unsere Sympathie haben - auch deshalb, weil sie klein und verletzlich sind und allerlei Gefahren zu durchstehen haben. "Planet of Lana" setzt zwar weniger auf Horror als besagte Spiele, hat aber dennoch eine ähnliche Grundkonstellation, nämlich David gegen Goliath.

"Planet of Lana": der Trailer zum Release.

Dabei fängt alles ganz friedlich an: Das Mädchen Lana lebt inmitten einer harmonischen Dorfgemeinschaft am Rande eines Sees. Die Dorfbewohner betreiben Fischfang, wohnen in Pfahlbauten und führen ein durch und durch naturnahes Dasein. Doch die Harmonie bekommt einen jähen Riss, als riesige Roboter auf der Planetenoberfläche landen und die Menschen überrumpeln. Lana wird Zeugin, wie ihre Schwester Ilo von den Robo-Aliens gefangen genommen und verschleppt wird. Sie selbst kann den stelzenbeinigen Drohnen nur mit Mühe und Not entkommen. Mutig startet sie das Unterfangen, ihre Schwester den Klauen der blechernen Fieslinge zu entreissen. Unerhoffte Unterstützung erhält Lana dabei von einem kleinen Wesen namens Mui, das in einer Falle der Roboter sitzt. Lana gelingt es, das Tierchen zu befreien. Die beiden werden schnell ein unzertrennliches Team.

Knuffiger Compagnon

Mui ist ein zweifellos sehr knuffiger Compagnon. Das fröhlich-agile Geschöpf - halb Äffchen, halb Kätzchen - erobert schnell unser Gamer-Herz: Zutraulich lässt es sich von Lana streicheln, gibt muntere Piepslaute von sich und macht drollige kleine Bewegungen, wenn es zum Beispiel einen seiner imposanten Sprünge vollführt. Es ist schon bemerkenswert, wie viel Ausstrahlung die Macher des Spiels mit Muis abstraktem Charakterdesign erzeugen: Das Tierchen besteht im Wesentlichen aus einem Kugelkörper, zwei Stummelbeinchen und einem langen, aufgerollten Schweif. Im Laufe des Spiels erweist es sich als loyaler, mutiger Gefährte, der Lana auch in den gefährlichsten Situationen zur Seite steht.

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First Encounter: Lana und Mui freunden sich an

Die Welt, die wir in "Planet of Lana" erkunden, ist wirklich wunderschön. Die Landschaft rund um Lanas Dorf ist handgemalt und in zarten Wasserfarbtönen gehalten. Auf den sonnenbeschienenen Felsplateaus wiegen Gras und Bäume sanft im Wind, während weisse Wolkentürme am strahlend blauen Himmel entlangziehen. Zum Abend hin verändert sich das Licht, die Felsen und Bäume werfen Schatten, und wenn Lana und Mui auf eine Vogelschar treffen, die auf den zerklüfteten Felsen rastet, fliegen die Tiere ohne Hast in den Abendhimmel. Der schwedische Entwickler Wishfully hat sich für "Planet of Lana" stark von den Filmen des japanischen Unternehmens Studio Ghibli inspirieren lassen: Wishfully-Mitgründer Adam Stjärnljus nennt Hayao Miyazakis Meisterwerk "Chihiros Reise ins Zauberland" in einem Interview als einen der Haupteinflüsse für das Spiel. Das gilt für die Art und Weise, wie "Planet of Lana" Natur darstellt, nämlich geradezu ätherisch-magisch - aber auch für den Grundkonflikt des Spiels, der die Bedrohung der Natur durch seelenlose Technik thematisiert. ("Nausicaä aus dem Tal der Winde" ist ein weiterer Ghibli-Film, der hier Pate gestanden haben dürfte.)

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Bedrohlich: Die Roboter haben Lanas Planeten überfallen

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