PlayStation Network

Harte Vorwürfe vom "Verband für Deutschlands Video- und Computerspiele"

News Roger

Der VDVC (Abk. für Verband für Deutschlands Video- und Computerspieler) geht mit Sony hart ins Gericht. Der Verein wirft Sony vor den Verlust der Daten regelrecht provoziert zu haben.

Folgendes Statement wurde gestern auf der offiziellen Homepage des Vereins publiziert. Wir sind nicht ganz deren Meinung, möchten euch jedoch das nicht vorenthalten:

Sony hätte den Mitte April erfolgten Hack der Kundendaten von über über 100 Millionen Nutzern nicht nur verhindern können, sondern nimmt die Möglichkeit des Datendiebstahls sogar weiterhin bewusst in Kauf. Zu dieser Einschätzung kommt der Videospieler-Verbraucherverband VDVC.

Seit Wochen sind Sonys Onlinedienste nun offline, nach der Wut über den mangelnden Schutz der Daten fühlen sich Spieler nun zunehmend um die Möglichkeit zum Onlinespielen betrogen. Dabei hätte der Multimediaanbieter sämtliche Hebel in der Hand, sofort ein sicheres System ans Netz zu bringen. Doch der Konzern scheint daran nicht interessiert.

„Was Sony sich momentan leistet, ist nur noch beschämend. Aus Kundensicht sollte Sony alle nicht unbedingt benötigenden Datenbestände aus dem System löschen und sein Netzwerk wieder hochfahren. Sony muss doch die Adresse des Spielers nicht wissen, um diesen online spielen zu lassen“,
kritisiert Patrik Schönfeldt, Vorsitzender des VDVC, den Konzern.

Bereits vor einigen Tagen warf Professor Dr. Eugene Spafford, Sicherheitsexperte an der Purdue Universität, Sony eine Mitschuld am PSN-Hack vor. Sony habe eine völlig veraltete Versionen des Apache-Web-Servers ohne zusätzliche Firewall betrieben. Doch nicht nur die Absicherung des Systeme steht bei Verbrauchern und Datenschützern in der Kritik: Der Konzern hatte unter anderem Namen und Adressen von rund 2500 Teilnehmern eines Gewinnspiels versehentlich online gestellt und einen älteren, nicht mehr benutzter Server aus dem Jahr 2007 am Netz gelassen. Dieser enthielt 12,700 Kreditkarten-Nummern samt Ablaufdatum, die auf diese Weise entwendet werden konnten. Nicht zuletzt werfen auch das zögerliche Vorgehen bei der Aufklärung und die Kommunikation nach aussen ein schlechtes Licht auf Sony. Fast scheint es so, als hätte man den Vorfall aussitzen wollen.

Konkurrenten wie Nintendo (Club Nintendo), Microsoft (Xbox Live) oder Valve Software (Steam) verlangen zur Registrierung weit weniger Daten, teilweise nur eine E-Mail-Adresse - und wo keine Daten sind, können auch keine gestohlen werden. Nach Einschätzung des VDVC wäre es Sony auf diese Weise ein leichtes, den Kunden wieder Zugang zu seinen Onlinediensten zu erlauben. Folgerichtig geht Schönfeldt hart mit den Entscheidungsträgern ins Gericht:

 „Dass offenbar selbst jetzt noch zwanghaft versucht wird, die Datenbestände zu behalten, blamiert die Verantwortlichen. Sony sollte aus dem Skandal lernen und sich in Datensparsamkeit üben.“

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