Project Morpheus

eyes on-Session mit Project Morpheus

Vorschau Beat Küttel

Fazit: Potenzial, aber auch noch viel Arbeit

Zurückblickend lässt sich sagen, dass die beiden Demos, mit denen wir eine halbe Stunde verbringen durften eben genau das sind: Demos. Man merkte dem Ganzen an, dass Sony London Studio etwas für die E3 bereit haben wollte und etwas Ernüchterung machte sich im Nachhinein doch breit. Auch optisch waren die gezeigten Demos keine Leckerbissen, was womöglich ebenfalls dem Umstand geschuldet ist, dass hier schnell etwas zusammengeschustert werden musste. Auf jeden Fall sollten sowohl die PS4 als auch die Screens im Headset selber sicher was besseres darstellen können, als das, was wir gesehen haben. Teils matschige Texturen, wenig Details und bei “Street Luge” dann auch noch einiges an Pop-in, also dem plötzlichen Auftauchen von Texturen, die einen Augenblick vorher noch nicht da waren. Allerdings muss man auch sagen, dass die Illusion, die erzeugt wurde, dadurch nicht allzu fest geschmälert wurde, und man im Geschwindigkeitsrausch bei “Street Luge” kaum Zeit hat, um diese Unzulänglichkeiten bewusst zu registrieren, da man stark genug auf die Streckenführung und das Gameplay konzentriert ist.

Dennoch gilt es festzuhalten, dass da in den nächsten Monaten und Jahren noch einiges kommen muss, wenn Sony sich mit seinem eigenen Headset wirklich durchsetzen will. Denn die Konkurrenz unter anderem durch Oculus Rift schläft bekanntlich nicht, und kann inzwischen auch schon mit seit längerem entwickelter Hardware aufwarten, die auch mit immer schärferen Screens und weiteren Verbesserungen aufwarten kann. Da hinter Oculus inzwischen Facebook steht und als Ausgangs-Hardware (immer stärker werdende) PCs genutzt werden können, muss sich Sony aber beeilen, um mit seinem eigenen Produkt nicht schon zum Markteintritt sprichwörtlich alt auszusehen. Zwar bietet die PlayStation-Plattform sicher interessante Möglichkeiten für ein VR-Headset, doch allzu lange Zeit für Experimente und allfällige Fehltritte bleiben nicht, sonst ist der VR-Zug für Sony so schnell wieder abgefahren wie einst bei Motions-Controllern und dem PlayStation Move. Spätestens zur nächsten E3 müssen hier “richtige” Spiele gezeigt werden, die sowohl von der Technik als auch vom Gameplay her überzeugen, ansonsten wird das kleine bisschen Hype, das derzeit um Project Morpheus herrscht leider komplett abflachen.

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