Project Morpheus

Sonys Virtual-Reality-Headset: Die Zukunft, ist sie heute schon da?

Vorschau Benjamin Kratsch

Völlige Immersion: 


Display vor den Augen, Headset auf den Ohren und die Wellen rauschen



Diese Immersion baut Sony mit allerlei technischen Tricks auf. Zum einen verwenden sie ein 1080p-Display, ich bekomme ergo jeweils 960x1080 Pixel pro Auge angeliefert. Und das Konstrukt namens Project Morpheus schottet einen fast komplett ab. Der gesamte Sichtbereich wird dabei im Grunde durch das weisse Gestell abgeschottet, so kann ich mich zu 100 Prozent auf das Spiel konzentrieren und vergesse schnell den Trubel des recht turbulenten Events. Überall an dem Headset sind darüberhinaus Sensoren angebracht.

Wie genau die Technologie funktioniert, hat Sony noch nicht verraten, aber auf jeden Fall sorgt es für einen sehr starken 3D-Raumklang, der sich mit meiner Position verändert. Halte ich meinen Kopf gerade, schaue ich aus meinem Käfig auf diverse Meeresbewohner und wenn ich genau hinhöre, dann lässt sich auch so etwas wie ein flüsterleises Wischen vernehmen, nämlich dann wenn Fische ihre Flossen vor und zurückziehen um durchs Wasser zu gleiten. Drehe ich den Kopf jetzt leicht nach oben, wird dieses „Wischen“ weniger deutlich. Stattdessen wird das Rauschen der Wellen dominanter, je weiter ich den Kopf erhebe. Die Ortung der Sensoren funktioniert dabei erstaunlich gut und da der Tauchkäfig nicht besonders weit unter der Wasseroberfläche ist, vernehme ich über mir das Rauschen der Wellen. Sehr geil auch: Stelle ich den Kopf gerade, schaue also gerade aus ist das Meer recht dunkel, schliesslich wird kaum Sonnenlicht reflektiert. Je mehr ich ihn jedoch nach oben drehe, nimmt mit dem Rauschen des Meeres auch die Helligkeit zu, schliesslich dringen die Sonnenstrahlen ein und werden von der Wasseroberfläche reflektiert. So glitzern die Fische dann auch mehr. Alles ist so idyllisch, fast schon wie beim Tauchurlaub auf den Kanaren. Doch dann greift der grosse Weisse an.

 


Schock: 
Der weisse Hai greift an



Momentan fühle ich mich richtig wohl in diesem Tauchabenteuer namens „The Deep“, doch dann nähert sich ein Hai. Neugierig beäugt er den Käfig, ich blicke ihm tief in die Augen und er schwimmt davon. Na gut, wollte wohl nur mal gucken, denke ich. Pustekuchen, er nimmt Anlauf und nutzt sein Tonnenschweres Gewicht um gegen den Käfig zu pressen. Vor Schreck mache ich in der realen Welt einen Schritt zurück, ein Sony-Mitarbeiter hält mich fest und meint nur – „alles cool“. Ja alles gut, der Hai nimmt wieder Anlauf und drückt seine Nase dieses Mal noch einen Zentimeter weiter in den Tauchkäfig. Schon beeindruckend wie gut Sonys Designer das Tier hinbekommen haben und ein bisschen beängstigend, wie ich hier mit den scharf aufgelösten Texturen quasi jeden Reisszahn des Haies zählen kann. Schade allerdings: Ich steuere meine Bewegungen mit einem klassischen DualShock-4-Controller, das stört ein wenig die Atmosphäre. Würde ich hier mit Playstation Move agieren, würde das Fuchteln meiner Arme 1:1 ins Spiel übertragen. So werden eben nur meine digitalen Eingaben übertragen, allerdings fühlt sich auch das schon recht gut an. So steuere ich mit den Analogsticks meine Hände, drücke ich den Stick zurück, mache ich auch eine Handbewegung zurück, damit Mister Hai nicht zubeissen kann. Bei seinem Angriff zerstört das Tier eine Sauerstoffflasche, die sprudelt unkontrolliert vor sich hin und wirbelt mir jede Menge Blasen entgegen. Sony arbeitet bei einigen Spielen bereits mit Playstation Move (das ja ohnehin etliche von uns bereits zu Hause haben) und es wäre in „The Deep“ wirklich fantastisch. Schliesslich reisse ich so gefesselt wie ich von der Szenerie bin eh den Controller hoch und wirbele wild mit den Händen vor meinen Augen herum um die Sauerstoffblasen weg zu wirbeln und wieder eine klare Sicht zu haben. „Bitte halte den Controller fest, nicht das der noch in den TV fliegt“, scherzt der Sony-Ingenieur, der mich durch die Hands-On-Session begleitet. 


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