Pokémon Karmesin und Purpur - Test / Review

Gelungenes Open-World-Abenteuer

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Open-World-Experimente gab es in der "Pokémon"-Reihe schon früher. Der neueste Serienableger bietet nun eine waschechte offene Spielwelt aus einem Stück, die euch kaum Grenzen setzt. Warum uns das neue Konzept von "Pokémon Karmesin und Purpur" viel Spass macht, der Titel aber auch die Hardware teils heftig ins Schwitzen bringt, verraten wir euch in unserem Test.

Hinweis: Testvideo folgt am Freitag, 18. November gegen 16:00 Uhr

Erinnert ihr euch noch an die Naturzone in "Pokémon Schwert und Schild"? Dort konnte man sich bereits im Jahr 2019 in einer Art Open World austoben und besonders seltene bzw. mächtige Pokémon bekämpfen und fangen. Zudem war es möglich, sich an Raids zu probieren und auf Wunsch gemeinsam mit echten Mitspielern dynamaximierte Taschenmonster in die Knie zu zwingen. In "Pokémon Karmesin und Purpur" gibt es das in ähnlicher Form ebenfalls. Der neue Serienteil, der erneut exklusiv für Switch erscheint, bietet allerdings nicht bloss Open-World-Einsprengsel wie "Pokémon Schwert und Schild" oder eher linear angelegte offene Einsatzgebiete wie "Pokémon Legenden: Arceus". Die Region Paldea in "Pokémon Karmesin und Purpur" ist tatsächlich eine echte Open World, in der ihr viel freier selbst entscheiden könnt, wohin ihr geht oder mit welcher der drei Hauptquest-Reihen ihr beginnen möchtet. Warum dieses Konzept in der Praxis richtig gut funktioniert und wo die Schattenseiten des neuen "Pokémon"-Abenteuers liegen, konnten wir bereits vorab in der "Purpur"-Version herausfinden. Unser Testvideo werden wir übrigens am Nachmittag des Release-Tages nachreichen, da dann die mitunter sehr strikten Restriktionen seitens Nintendo entfallen.

Linearer Beginn, dann extrem offen

Wie andere Open-World-RPGs auch, beginnt "Pokémon Karmesin und Purpur" mit einem linearen Prolog. Als neue Schülerin bzw. als neuer Schüler sollt ihr die Pokémon-Akademie von Paldea besuchen und dürft euch gleich zu Beginn euer erstes Taschenmonster aussuchen. Ihr habt die Wahl zwischen dem Feuer-Pokémon Krokel, das an ein Krokodil erinnert, dem Enten-artigen Wasser-Pokémon Kwaks und dem katzenähnlichen Pflanzen-Pokémon Felori, für das wir uns entschieden haben. Details dazu dürfen wir euch an dieser Stelle nicht nennen, aber jedes Taschenmonster kann sich zweimal weiterentwickeln, was ihr anders als in "Pokémon Legenden: Arceus" allerdings nicht einfach so unterbinden und zu einem späteren Zeitpunkt durchführen könnt. Erreichen die Pokémon also eine bestimmte Stufe, findet die Entwicklung normalerweise automatisch statt. Während das Starter-Trio in beiden Editionen identisch ist, erhaltet ihr noch vor dem Erreichen der Akademie Zugriff auf die legendären Pokémon Koraidon (Karmesin) und Miraidon (Purpur), die auch die Cover der jeweiligen Ausgabe zieren. Sie dienen euch primär als Reittier. Anfangs ist nur die Fortbewegung an Land möglich. Ihr könnt die Fähigkeiten eures Begleiters später aber erweitern, unter anderem um einen Sprint, einen höheren Sprung oder auch eine Gleitfähigkeit in der Luft.

Screenshot
Pokémon Karmesin und Purpur

Genau diese Zusatzfähigkeiten sorgen dafür, dass ihr bestimmte Teile Paldeas - das euch nach dem Prolog (vom Zentrum der Insel abgesehen) prinzipiell komplett offen steht - zunächst nicht oder nur über Umwege erreichen könnt. Ohne den verbesserten Sprung könnt ihr zum Beispiel Flüsse nicht überwinden und seid auf zumeist vorhandene Brücken angewiesen, die deutlich längere Laufwege erfordern. Bestimmte Inseln erreicht ihr erst, wenn ihr die Schwimmfähigkeit erworben habt. Bis dahin werdet ihr bei einem Sturz in tiefes Wasser einfach wieder ans Ufer zurückgesetzt. Mit diesen Mitteln verhindert Entwickler Game Freak recht zuverlässig und für unseren Geschmack auf nachvollziehbare respektive natürliche Weise, dass ihr sofort oder auf direktem Weg in die schwierigeren Gebietsteile aufbrechen könnt. An sich ist es zwar möglich, an sämtlichen Gegnern in der offenen Spielwelt (also allem ausser Story-relevanten) vorbeizulaufen, ohne einen Kampf zu starten. Aber welcher Pokémon-Sammler würde das freiwillig tun, spätestens wenn wieder mal eines auftaucht, das noch nicht als gefangenes Exemplar im Pokédex aufgelistet ist? Wir jedenfalls nicht, wodurch sich ganz natürlich ein stetiger Fortschritt ergibt.

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