Project Cars

Grossangriff auf Gran Turismo 7 und Forza 6

Vorschau Benjamin Kratsch

Grosser Hands-On-Test zu "Project Cars". Wir sind nach England geflogen um einen kompletten Tag mit dem Herausforderer von "Forza" und "Gran Turismo" zu verbringen und sind wahrlich beeindruckt. Egal ob beim sehr realistischen, super detaillierten Schadensmodell, den liebevoll designten Armaturen im Pagani oder Lambo oder dem dynamischen Wetter, bei dem wir mal den Regenschirm, mal die Sonnenbrille aufziehen wollen, die Macher von "Need for Speed: Shift 2" machen hier wirklich eine Menge richtig. Ob sich Bandai Namcos zweites Rennspiel neben "F1 2014" auch so gut fährt wie es sich präsentiert, erfahrt ihr nach dem Klick. "Project Cars" - Mega-Preview.

Text: Benjamin Kratsch
Fotos und Interviews: Roger Sieber

Es sind die ersten Minuten eines Rennspiels, die darüber entscheiden, ob ich damit Stunden, Tage und Woche verbringen möchte oder nicht. Traumautos in der Garage haben sie alle: "Forza 5", "Forza Horizon 2" und sicherlich auch „Gran Turismo 7“, das ja bereits nächstes Jahr an die Zielgerade rollen soll. Und natürlich auch Bandai Namcos Grossangriff "Project Cars". Der japanische Publisher hat mit "F1 2014" dieses Jahr und "F1 2015" (dann auch endlich für Xbox One und Playstation 4) das einzige Formel-1-Spiel im Markt und will jetzt auch bei den Supersportlern und Tourenwagen nach der Krone greifen.

Was dabei zählt ist das Auge fürs Detail. Die digitale Verarbeitung des Lederlenkrades und ob ich dem Schaltknüppel abnehme, dass er individuell designt und nicht einfach nur aus einem Generator ausgeworfen wurde. Ob die Form des Lenkrades passt, bei Ferrari ist sie sehr rundlich, bei Pagani mehr eckig. Auch der Eindruck der Armaturen muss stimmen. Leuchten Sie wie ein Spiegel oder ist das Ganze dezent gestaltet. Die Düsen für die Klimaanlage sind im Pagani Zonda Revolucion anders designt als im Huayra. Details, nur kleine Details, aber die entscheiden, ob ein "Newcomer" bei den ganz Grossen mitfahren darf. GAMES.CH ist nach England geflogen und hat einen kompletten Tag mit „Project Cars“ verbracht.

Rauf auf Brands Hatch, den gnadenlosesten Kurs Englands

Brands Hatch gilt als einer der härtesten Kurse der Welt. Die vier Kilometer lange Strecke führt durch ein Waldgebiet, mischt sich aus Schotter- und Asphaltpassagen, die in mehrere Haarnadelkurven münden. Es gibt nur sehr wenige Geraden, auf Grund der wenigen Beschleunigungs-
zonen sind Überholmanöver nur selten möglich und viele davon enden in einer harten Rechtskurve. Wer es hier mit dem Bleifuss übertreibt, bekommt es mit den G-Kräften zu tun. G-Kräfte? Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, weiss dass bei extremer Beschleunigung Kräfte wirken. Wandern die in den negativen Bereich, schiesst das Blut in den Kopf – der sogenannte  Redout tritt ein, die Sicht schwindet dann und das gesamte Blickfeld wird rot gefärbt. Genau diesen Effekt bringen die Slightly Mad Studios nach "Shift 2" jetzt auch in "Project Cars" ein. Je später wir abbremsen, je später wir einlenken und desto schärfer wir die Kurve nehmen, desto heftiger werden wir durchgeschüttelt und desto mehr verzieht sich die Sicht. Dieser Rausch der Geschwindigkeit geht einem einfach unter die Haut, ist spürbar wie nur ganz selten. Vor allem weil der britische Entwickler eine dynamische Helmkamera-Perspektive eingebaut hat, die die Sicht verengt und so gerade auch die Wetterverhältnisse wie heftigen Regen oder Schneegestöber sehr authentisch einfängt.

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