Triangle Strategy - Test / Review

Klasse Rundentaktik in epischem Setting

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In "Triangle Strategy" verbinden die Macher eine epische Geschichte mit clever-komplexen Rundentaktik-Kämpfen. Weshalb Genre-Fans entzückt sein dürften, sich an der Inszenierung der Story jedoch die Geister scheiden könnten, erfahrt ihr im Test.

Wenn die Erzählerin zu Beginn von "Triangle Strategy" über die zurückliegenden Salzeisenkriege auf dem Kontinent Norzelia berichtet, kommt gleich so etwas wie "Herr der Ring"-Feeling auf. Erstaunlich eigentlich für ein Spiel, das keinerlei bombastische Rendervideos wie "Final Fantasy" zeigt, sondern dessen Zwischensequenzen oft an Kamerafahrten über ein Brettspiel erinnern. Eine intensive Stimmung kommt aber sofort auf, und auch die komplexe Geschichte der drei zerstrittenen Herrscherhäuser Norzelias weckt ähnlich viel Interesse wie die der Hauptfigur und des Thronerben Serenoa Wolffort. Der künftige Herrscher über das Königreich Glenbrock wird nämlich vom Spielball der Mächte nebst seiner arrangierten Vermählung mit Frederica aus dem eisenproduzierenden Aesfrost zum Schicksalsweber der von Intrigen und Missgunst vergifteten Welt.

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So ansprechend die Geschichte aber auch beginnt und wendungsreich weitergeht: Die Story-Sequenzen, die locker 50 Prozent der Spielzeit ausmachen, dürften kaum jedermanns Sache sein. Weshalb sich insbesondere Rundentaktik-Fans "Triangle Strategy" dennoch keinesfalls entgehen lassen sollten, erfahrt ihr im Folgenden.

Komplexe Rundentaktik

In "Triangle Strategy" ist Zeitdruck genretypisch nicht vorhanden. Im Kampf befehligt ihr einen kleinen Trupp namhafter Gefährten auf schachbrettartig aufgebauten Schlachtfeldern. Ob nun eure Einheiten oder die des Gegners: Alle ziehen brav nacheinander, wobei ihr später mit bestimmten Skills die Zugreihenfolge zu euren Gunsten verändern könnt. Es gilt viele nachvollziehbare Regeln zu beachten. Attacken von hinten führen stets zu kritischen und entsprechend schadensintensiveren Treffern. Um nicht selbst einen solchen Treffer zu kassieren, passt ihr nach jedem Zug die Blickrichtung an. Mit dem Rücken zur Wand, kann ein Treffer von hinten entsprechend nicht passieren. Aber auch Rücken an Rücken mit einem der Gefährten bietet davor einen gewissen Schutz, wenn die Angriffsart eines Gegners nicht gerade über mehrere Felder hinweg reicht, wie es beispielsweise mit manchen Lanzenangriffen eures berittenen Mitstreiters Roland der Fall ist.

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Natürlich verfügt nicht nur Roland, sondern jedes einzelne Truppmitglied über spezielle Waffen, Eigenschaften (also etwa Zugreichweite, körperliche Abwehr etc.) und Fähigkeiten, die automatisch beim Erreichen bestimmter Stufen aktiviert werden. Serenoa ist als Schwertkämpfer eher so etwas wie eine Standard-Einheit und muss zu Beginn immer nahe an seine Gegner ran. Er beherrscht später aber beispielsweise auch einen Sprungangriff, bei dem ihr ein Feld Abstand zum Feind wahren könnt. Seine Angetraute Frederica ist wiederum magisch begabt und kann unter anderem Feuerzauber wirken, die wie ein Pluszeichen geformt fünf Felder in Flammen setzen. Geela wiederum ist eine klassische Heilerin, die nicht viel aushält und wenig Schaden verursacht, aber zur Wiederherstellung verlorener Lebenspunkte quasi unerlässlich für jede Schlacht ist. Aufgrund der begrenzten Reichweite ihrer Heilzauber kann allerdings auch sie nicht einfach in der hintersten Ecke kauern, um feindlichen Attacken aus dem Weg zu gehen.

Mit Erador ist das nicht notwendig. Der Schildkämpfer ist so etwas wie der Tank der Truppe, verfügt also über eine hohe Abwehr und kann durch Provokation der Gegner die Aufmerksamkeit feindlicher Truppen auf sich und damit von verletzlicheren Gefährten ablenken. Ebenfalls sehr speziell ist Diebin Anna, die als einzige zwei Kommandos pro Runde ausführen kann - also erst einen bereits geschwächten Feind mit dem Dolch umnieten und sich danach unsichtbar machen oder einem nahe stehenden Verbündeten anschliessend eine Lebenspunkte-Kugel zum Futtern geben. Noch spezieller wird es mit Magier Narve. Der beherrscht später nicht nur als einziger Zauberer die Magie aller Elemente. Er ist mit seiner Windmagie sogar in der Lage, die zuvor genannte Blickrichtung von Gegnern gegen deren Willen zu verändern. Allein mit dieser Vielfalt und der Beachtung der unterschiedlichen Stärken, Schwächen oder Resistenzen der feindlichen Einheiten böte "Triangle Strategy" ein komplexes taktisches System. Aber das, was wir hier im Text beschreiben, ist tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs.

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