"Projected Dreams" weckt nostalgische Erinnerungen an die Kindheit: Kuschlige Übernachtungspartys mit den besten Freunden, bei denen Deckenzeltlager gebaut und Schattenspiele an die Wand geworfen wurden. Ein Fotoalbum, was all die schönen Erinnerungen bewahrt, begleitet Senka auf ihrer Reise und erzählt uns ihre Geschichte.
"Projected Dreams" stammt aus dem Schweizer Entwicklerstudio Flawberry und wartet mit liebevoller Grafik und kreativen Spielideen auf.
Die ersten Schattenrätsel

Ein kurzes Tutorial erklärt die grundlegenden Spielmechaniken und die Steuerung. Dann beginnt das erste Schattenrätsel mit dem ersten Foto, der ersten Erinnerung. 1995, die Geburt der kleinen Schwester und all die aufregenden Erlebnisse zusammen, ein Umzug, ein Besuch in einem Aquarium, ein gruseliges Halloween. Jede Erinnerung und somit jedes Foto muss freigespielt werden, indem Spielzeuge aus dem Kinderzimmer auf einem oder mehreren Tischen platziert werden, um den vorgegebenen Schatten an die Wand zu werfen. Der Schatten der Erinnerung, der - wenn er erfolgreich an die Wand projiziert wurde - ein weiteres Foto freigibt und mehr aus dem Leben von Senka und ihrer Familie erzählt. Eine wunderbare Analogie zum realen Leben.
Beruhigend, entschleunigend, chillig

Um die Schatten zu werfen, gibt es verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. Ein Hinweis auf die Musterlösung ist auf dem jeweiligen Foto auf der Rückseite zu finden. Somit kann jederzeit nachgeschaut werden, falls man mal auf der Leitung steht und nicht weiterkommt. Es macht jedoch viel zu viel Spass, einfach drauflos zu rätseln, auszuprobieren und eigene Schattenformen zu bauen. Da es keinerlei Zeitlimit gibt und die beruhigende Hintergrundmusik zum Verweilen einlädt, kann unendlich oft umgestellt und ausprobiert werden. Dabei ist die Steuerung, um die Spielzeuge richtig zu drehen, anfangs etwas herausfordernd - aber nur so lange, bis man den Dreh irgendwann raushat. Zudem gibt es die Möglichkeit, das Spiel nur mit der Maus, mit Maus und Tastatur oder mit Controller zu spielen. Sagt einem die Steuerung also nicht zu, wählt man am besten eine andere Methode aus und versucht es erneut.
Abwechslungsreich und kreativ

Die Kinderzimmer und Spielzeuge verändern sich mit der Zeit, und es kommen je nach Level unterschiedliche Hilfselemente dazu. So zum Beispiel ein Geist, der sich in einem Spielzeug verstecken kann, womit das Spielzeug keinen Schatten mehr wirft, aber genutzt werden kann, um in die Höhe zu bauen. Oder ein Oktopus, der mit seinen Tentakeln Spielzeug klebrig macht, damit sie aneinanderhaften und somit neue Schattenformen werfen können. Damit wird das etwas repetitive Spielerlebnis oft genug mit neuen Spielelementen angereichert, damit es spannend und abwechslungsreich bleibt. Auch für Sammler ist etwas dabei, denn in gewissen Levels verstecken sich zum Beispiel alte Tonkassetten, die eingesammelt werden können. Vor jedem Kapitel gibt es eine Auflistung, wie viele Tonkassetten gefunden werden können.
Fazit

Wer ein abwechslungsreiches Puzzlespiel sucht, das den stressigen Alltag etwas entschleunigt, wird in "Projected Dreams" voll auf seine Kosten kommen. Die entspannende Musik, die schöne Geschichte, die sich immer weiterspinnt und die tollen oder bittersüssen Momente des Alltags von Senka erzählt, und die wirklich hübschen Grafikelemente können absolut überzeugen. Natürlich wird es etwas repetitiv, wenn man das ganze Game in einem Stück durchspielt, aber über mehrere Abende verteilt und mit den diversen neuen Spielmechaniken, die nach jedem Kapitel dazukommen, bietet es genug Abwechslung, um weiterzurätseln und ein tolles Spielerlebnis geboten zu bekommen. Die Geschichte rund um Senka ist süss gestaltet und ein netter Zusatz für alle Story-Liebhaber. Cool wäre gewesen, wenn die Tonkassetten noch etwas mehr zur Handlung beigetragen hätten und nicht einfach nur gesammelt werden müssten, ohne einen wirklichen Mehrwert zu bieten.