Quantum Break

Wie Max Payne 4 und du spielst den Bösewicht

Vorschau Benjamin Kratsch

Warum die Zeitmanipulation so kreativ und spassig ist

Remedy hat die Bullettime quasi mit Max Payne (1) erfunden, also was ist so neu an „Quantum Break“? Es ist die Dynamik und die durchaus witzig gemachten Einlagen, die damit machbar sind. Stellt euch vor ein Elitesoldat eröffnet das Feuer aus seinem Sturmgewehr auf euch. Ihr friert die Zeit ein, er ist bewegungsunfähig und ihr marschiert auf ihn zu, nehmt ihm die Waffe aus der Hand und feuert eine Kugel ab. Lasst ihr die Zeit weiterlaufen, würde sich die Kugel direkt durch seine Schläfen bohren. Die pazifistische Alternative wäre ihm zuzuschauen, wie er sich über seine leeren Hände wundert und ihm dann im Nahkampf mit einer harten Rechten auszuknocken. Aber ihr könnt die Zeit ja nicht nur anhalten, sondern auch vor- oder zurückdrehen. Angenommen es rast gerade ein Sonderkommando von Monarch in einem gepanzerten Humvee auf euch zu und eröffnet das Feuer von einem Stand-MG auf dem Dach. Etwa zeitgleich schlägt eine Rakete in einer Limousine ein, wirbelt sie auf euch zu und droht euch zu zerquetschen. Wenn ihr jetzt die Zeit beschleunigt zurückdreht, würde die Limousine auf ihren Ausgangspunkt zurückkehren. Also in etwa da, wo gerade der gepanzerte Truck von Monarch steht und mit voller Wucht in das Fahrzeug reinkrachen. Interessant auch wie Creative Director Sam Lake das Ganze mit seiner Kindheit in Verbindung bringt.

„Ich glaube diese Fantasie die Macht über die Zeit erlangen zu können, geht auf meine Kindheit zurück. Oder unser aller Kindheit, wer hätte sich denn nicht gewünscht als Knirps die Zeit anhalten zu können um noch länger Fernsehen zu dürfen. Oder die Zeit zurückzudrehen, weil man beim ersten Date einen Fehler gemacht hat. Oder weil man für eine wichtige Prüfung das Falsche gelernt hat. Ich sehe Quantum Break aber auch als Origin-Story einer Superhelden-Karriere. Jack ist nicht so sehr viel anders als Spider-Man, er muss auch erst lernen mit seinen Kräften umzugehen und vor allem zu welchem Zweck er sie brauchen kann. Er ist nicht per se ein Held, muss aber einer werden. Das gibt der Story einen spannenden Drive. Für mich persönlich am interessantesten ist aber die Kombination aus Spiel und Serie. Denn in der Serie werdet ihr Paul Serene, unseren Antagonisten sehr genau kennenlernen. Es geht mir darum als Autor die unterschiedlichen Sichtweisen meiner Charaktere so detailliert wie möglich zu skizzieren. Ohne zu viel verraten zu wollen, aber auch Serene hat Ansichten, die der Spieler verstehen wird. Er ist nicht per se der Böse und Jack der Gute.“

Sam Lake, Creative Director Remedy

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