Rage 2 - Test / Review

Geiler Shooter, langweilige Open World

Test Video Benjamin Braun getestet auf PC

Beim Nachfolger zu id Softwares Endzeit-Shooter von 2011 überlässt Bethesda „Just Cause“-Macher Avalanche das Ruder. Das Ergebnis ist eine brachiale und erstklassige Shooter-Mechanik, die jedoch unter einer schwachen Open World und einem teils fragwürdigen Fortschrittssystem leidet. Weshalb „Rage 2“ dennoch eine Empfehlung wert ist, erfahrt ihr in Test und Review-Video.

Mit dem ersten Teil von „Rage“ verknüpfen Actionfreunde wohl überwiegend gemischte Gefühle. Nicht so sehr, weil es ein schlechtes Spiel gewesen wäre. Doch der Genremix der texanischen Shooter-Experten von id Software erfüllte die hohen Erwartungen nicht – die damalige Engine erwies sich als ungeeignet für die grosse, weitläufige Oberwelt. Acht Jahre später spielt all das kein Rolle mehr. Mit „Rage 2“ steht der Nachfolger in den Startlöchern und versucht einmal mehr, First-Person-Action, Open World, RPG und Rennspiel zu einer stimmigen Einheit zu verbinden. Ob das den Schweden von Entwickler Avalanche („Mad Max“, „Just Cause“) mitsamt ihrer Apex-Engine besser gelingt, als id in Teil, haben wir für euch herausgefunden.

Die Obrigkeit schlägt zurück

In „Rage 2“ schlüpft ihr in die Rolle des Soldaten Walker (wahlweise männlich oder weiblich), dessen Militärcamp zu Beginn des Spiels überfallen wird. 30 Jahre sind seit den Ereignissen des ersten Teils vergangen, ihr und die anderen ehemaligen Widerstandsmitglieder waren bis zu jenem Tag sicher, dass die Obrigkeit und deren Anführer General Cross längst besiegt waren. Dessen fiese Mutantenarmee legt euer Lager jedoch in Schutt und Asche und töten beinahe jeden eurer Mitstreiter. Das hat aber in gewisser Weise auch sein Gutes, denn so kommt ihr in den Besitz einer Ranger-Rüstung, die euch spezielle Fähigkeiten im Kampf verleiht.

Screenshot

Euer Ziel ist denkbar simpel: Die endgültige Zerschlagung der Obrigkeit und Rache für den Mord an euren Mitstreitern und eurer Ziehmutter Prowley. Ganz allein werdet ihr es allerdings nicht schaffen. Deshalb zieht ihr aus ins Ödland, um neue Verbündete zu gewinnen, darunter auch Dr. Kvasir, der verrückte Mutantenwissenschaftler aus dem ersten „Rage“. Viel mehr an Story dürft ihr in „Rage 2“ trotz bisweilen übertrieben langen Dialogen mit euren drei Haupthelfern nicht erwarten. Das gilt indes auch für die Dialoge mit etlichen weiteren NPCs, die in Städten wie Wellspring als Händler, Questgeber oder auch bloss für ein kurzes Schwätzchen herhalten. Namen haben die zwar alle, bleiben jedoch ausnahmslos ersetzbar und haben nur selten etwas halbwegs interessantes über dieses Endzeitszenario zu erzählen.

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