Railgrade - Test / Review

Die Zukunft gehört dem Zug

Test Video Joel Kogler getestet auf Nintendo Switch

Präzises Bauen ohne Maus und Tastatur

Ohne gute Steuerung kann die Planung unter Zeitdruck natürlich schnell frustrierend werden. Glücklicherweise ist die Steuerung auch in der getesteten Switch-Version sehr gelungen und erlaubt es, schnell auf alle nötigen Spiel-Elemente zuzugreifen und die Gleise genau so zu verlegen, wie wir uns das vorstellen. Gerade beim Planen der Schienen hilft das Spiel aber auch mit und schlägt die direkteste Verbindung vor. Beim Nutzen dieser Funktion ist jedoch Vorsicht geboten, denn nicht immer ist die kürzeste Route die effizienteste. Hügel und Täler können euren Zug stark verlangsamen, und obwohl es keine Kollisionen zwischen Zügen gibt, bringen überschneidende Verbindungen euren Warentransport schnell zum Stillstand.

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Einziger Kritikpunkt an der Steuerung ist, dass es anscheinend keine Möglichkeit gibt, die Konfiguration eines Zuges zu ändern, ohne bestehende Wagen zu löschen. Ihr könnt neue Lokomotiven und Güterwaggons immer nur am Ende anhängen. Spielerisch hat das zwar keinerlei Auswirkungen - wer aber etwa seine Güter gern hintereinander trennt und später den Zug erweitern will, schaut in die Röhre.

Diorama für Zugliebhaber

"Railgrade" könnte auf dem Papier eine sehr trockene Angelegenheit sein, wo wir ähnlich wie in "Factorio" oder "Satisfactory" der perfekten Effizienz nachjagen, um irgendwann die über 50 Missionen alle mit S-Rang abzuschliessen. "Railgrade" fühlt sich aber nicht so statisch an wie viele andere Management-Spiele, was einerseits am sehr gelungenen Missionsdesign liegt, das euch konstant mit neuen Upgrades und Verbesserungen belohnt. Andererseits trägt auch die optische Präsentation viel zum Charme der Zukunftszüge bei. Frühe Missionen führen euch in Regionen, die aussehen wie aus einem Western, inklusive Herden von robotischen Tieren. Später geht's dann in grünere Gefilde und in weitaus stärker besiedelte Gebiete. Eure Ansicht ist dabei oft so entfernt, dass die ganze Karte sichtbar ist und ihr euer Schienennetz wie in einem Sandkasten begutachten könnt. Dank Tiefenunschärfe sehen die Züge und Gebäude dabei wie Miniaturen aus, und euer Netzwerk wird zu einem Diorama aus verflochtenen Schienen und Zügen.

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Während ihr darauf wartet, dass eure Lieferungen erfüllt werden oder dass ihr genügend Geld für das nächste Upgrade habt, lädt "Railgrade" dazu ein, eure Kreation von Nahem zu betrachten. Dank verschiedenen Kamerafunktionen für eure Züge könnt ihr mit jedem Zug selbst auf die Reise gehen und das wuselnde Geschehen aus der Nähe betrachten. Trotz des Zeitdrucks der Missionen, um sie mit dem höchsten Rang abzuschliessen, entfaltet "Railgrade" so ein fast meditatives Spielgefühl.

Fazit

"Railgrade" ist ein absolutes Muss für Spieler, die gern ein System auf Effizienz trimmen. Mit Anleihen aus Spielen wie "Factorio", "Satisfactory" oder auch das abstraktere "Magnum Opus" drängt sich "Railgrade" dank charmanter Präsentation, kurzen, aber knackigen Missionen und einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis an die Spitze des Genres.

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