Rainbow Six Extraction - Test / Review

Entdecke den Operator in dir

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Koop-Shooter sind absolut angesagt, und selbst Hardcore-Actionspiele wie "GTFO" finden ihren Markt. Mit seinem eigenständigen PvE-Spin-off zu "Rainbow Six Extraction" schlägt Ubisoft in eine ähnliche Kerbe, allerdings mit Multiplattform-Konzept und vorbildlichem Crossplay-Support. Doch was taugt der taktische Team-Shooter von Ubisoft Montreal in der Praxis? Wir haben es für euch herausgefunden.

Sie heissen Pulse, Ela oder Tachanka. Das klingt vielleicht nach irgendwelchen hippen Influencern. Der coole Ami mit der Sonnenbrille, die "härteste Frau Polens" und der Hüne aus Russland teilen allerdings keine Videos auf YouTube und räkeln sich auch nicht lasziv bei Instagram. Sie alle sind ausgebildete Kampf- und Taktikexperten in "Rainbow Six Extraction", sogenannte Operators. Diese Bezeichnung und Teile des Gameplays hat das Actionspiel mit "Rainbow Six Siege" gemeinsam. In "Extraction" steht aber nicht der teambasierte Kampf zwischen Anti-Terror-Spezialisten und Terroristen im Zentrum. Aufbauend auf dem "Outbreak"-Event zu "Rainbow Six Siege", das im Frühjahr 2018 stattfand, bekämpft ihr hier mit bis zu zwei Koop-Partnern fiese computergesteuerte Monster, die von einem ausserirdischen Parasiten befallen sind. Wir sind für euch bereits vorab in "Rainbow Six Extraction" gegen die hinterlistigen Kreaturen in die Schlacht gezogen. Weshalb wir im auch solo spielbaren PvE-Shooter viel Spass hatten, er uns aber manchmal etwas zu viele Nerven gekostet hat, erfahrt ihr im Folgenden.

Extraction ≠ Siege

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Als Spin-off von "Rainbow Six Siege" verwundert es wenig, dass "Extraction" mehr als nur ein paar Kleinigkeiten aus dem Vorbild entlehnt oder gar mehr oder minder unverändert übernimmt. Das Gunplay aus der First-Person-Perspektive fühlt sich ähnlich (gut!) an wie das Movement. Überall gibt es zerstörbare Wände, durch die ihr Gegner im Nebenraum erledigen könnt, die von diesen aber auch leicht durchbrochen werden können, wenn ihr sie nicht wie in "Siege" mit einem Gerät verstärkt. Und auch die Operators wie Alibi oder Finka entsprechen im Wesentlichen denen aus "Siege". Zum Launch können allerdings nur 18 der inzwischen 62 Operators aus dem "Hauptspiel" genutzt werden, wobei ein Grossteil davon zunächst erst freigeschaltet werden muss. Wie in "Siege" verfügen sie alle entsprechend jeweils über eine Spezialfähigkeit beziehungsweise ein spezielles Item. Dazu zählt beispielsweise ein mobiler Geschützturm, der besonders für Abwehrschlachten geeignet ist, ein Herzschlagsensor, mit dem ihr auch aus grösserer Entfernung Gegner vor dem Betreten eines Raumes sehen könnt, oder auch eine Heilpistole, mit der ihr eure Teamkameraden beschiesst und ihnen so entsprechend einen kleinen Gesundheits-Boost verpasst. Auch unter den frei wählbaren Gadgets, etwa eine kleine Drohne, die ihr per Fernbedienung zur Erkundung durch das Einsatzgebiet steuert, gibt es gewisse Parallelen. Allerdings nutzt ihr Aufklärungsgeräte wie dieses auf Wunsch mitten im Einsatz und nicht in einer (gar nicht erst vorhandenen) Vorbereitungsphase.

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Deshalb und trotz der genannten Gemeinsamkeiten ist "Extraction" zu Recht ein eigenständiges Spiel und nicht bloss ein kostenpflichtiges Standalone-Add-on. Denn hier gibt es keine PvP-Action wie im Kernmodus von "Siege". Bis zu drei Spieler ziehen zusammen gegen computergesteuerte Monster ins Gefecht und sollten tunlichst an einem Strang ziehen, um schliesslich gesund und munter die Exfiltration aus dem Einsatzgebiet einleiten zu können. Diese Monster, sogenannte Archaeen, waren wohl alle mal menschlich, wurden jedoch von einem ausserirdischen Parasiten befallen. Der verändert sie höchst unterschiedlich, macht sie besonders gross und stark, aussergewöhnlich oder verschafft ihnen besondere Fähigkeiten wie eine Tarnfunktion, mit der sie mit dem blossen Auge betrachtet förmlich unsichtbar sind. Andere tragen eine explosive Kugel auf dem Rücken oder verfügen über einen undurchdringlichen Chitin-Panzer, der nur eine einzige nennenswert verwundbare Stelle offen lässt. Die Feinde fordern euch entsprechend vielfältig, zumal selten nur eine Spezies auf einmal zugegen ist. Sie in den Alarmzustand zu versetzen und nach Hilfe rufen zu lassen, solltet ihr unbedingt vermeiden. Denn in der Umgebung alarmiert das auch die Nester, die dann bis zu ihrer Zerstörung unendlich neue Gegner spawnen lassen, wodurch ihr dann mitunter regelrecht von Feinden überrannt werden könnt. Auch sonst besitzt das Spiel einen ausgeprägten Survival-Aspekt, der für ein völlig anderes Spielgefühl als in "Siege" sorgt - und euch sogar massiv bereits erzielte Fortschritte rauben kann, falls ihr scheitert. Doch wie genau läuft eigentlich so ein Einsatz ab?

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