Rainbow Six Siege - Test

Der taktischste Shooter der letzten fünf Jahre

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Die Operator: mit Hammer, C4 und Thermit

Überraschungen sind ein gutes Stichwort, denn als Anti-Terror-Einheit tut ihr gut daran, dem Feind nicht direkt mit einer dicken Explosion euren Standort zu verraten. Smarter ist es, sich vom Dach abzuseilen, kopfüber die Lage zu checken, Gegner zu markieren und im Multiplayer gezielt gleichzeitig durch mehrere Fenster zu brechen, um die Terroristen zu überrumpeln. Welchen taktischen Anspruch das Spiel hat, zeigt sich schon im Auswahl-Menü, denn jede Klasse ist nur einmal wählbar. Ihr müsst euch also via Chat beraten, wer wo seine Stärken ausspielt. Statt wie in „Battlefield 4“ und sicherlich auch „Battlefield 5“, das wohl im März 2016 enthüllt wird, nur mit einer Supporter-Klasse zu arbeiten, gibt’s gleich mehrere Figuren, die mit unterschiedlichen Sprengstoffarten operieren. Während sich Thermit bei 2000 Grad auch durch Industriestrahl und Kevlar brennt, ist C4 gut geeignet, um grosse Löcher zu sprengen oder Türen zu zerfetzen. Besonders gut gefällt uns die recht smarte Balance, weil es trotz der hohen Klassenzahl für jedes Gadget auch eine Kontermöglichkeit gibt.

Spezifische Einheiten verfügen über Gadgets, mit denen sich beispielsweise der Funk stören lässt. Das sind jedoch recht grosse Apparaturen und ihr habt vor dem Angriff die Möglichkeit, Drohnen einzusetzen, um euch ein genaues Bild der Lage zu machen. Markiert ihr den Typ mit Jammer-Störsender entsprechend, könnt ihr entweder seinen Wirkungsbereich umgehen oder aber ihn gezielt ausschalten. „Siege“ ist ein Spiel, das sein Genre ausleben möchte. Es hat seinen Grund, warum ihr als Angreifer je nach Karte aus fünf bis sechs unterschiedlichen Zugriffspunkten wählen könnt. Auch gibt es keine Quicktime-Events, wenn ihr euch vom Dach abseilt, sondern ihr bestimmt den Moment der Attacke. Ihr könnt abwarten, bis der Feind euch den Rücken zudreht, euch dann abstossen, das Fenster eintreten und den Kerl überrumpeln. Oder ihm vorher einen Kopfschuss verpassen. Oder nur das Glas rausschlagen, so die Terroristen anlocken und dann mit einer Granate Lebenspunkte abziehen. Etwas negativ stösst allerdings auf, dass Ubisoft Montreal die Munition kaum rationiert: Ihr könnt beinahe wie in „Call of Duty“ ballern, müsst lediglich öfter nachladen.

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