Ravenlok - Test / Review

Märchenspass für Gelegenheitsspieler

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Oft scheint es, als wäre die Spiele-Industrie zweigeteilt. Der Mobile-Markt richtet sich vermehrt auf kürzere Sessions und Gelegenheitsspieler aus, während viele Games auf Konsole deutlich mehr Zeit und Können verlangen. Gute Spiele für Gelegenheitszocker oder alle, die neu in die Welt der Videospiele eintauchen wollen, sind selten. Die kanadischen Entwickler von Cococucumber brachten bereits mit "Riverbond" eine sehr hübsche, wenngleich seichte Spiel-Erfahrung, die an die "Diablo"-Reihe angelehnt war und vor allem weniger erfahrene Gamer begeisterte. Ihr neues Werk "Ravenlok" ist jetzt weitaus ambitionierter und wartet mit einer bezaubernden Voxel-Optik sowie einer Geschichte auf, die durch "Alice im Wunderland" und die Märchen der Gebrüder Grimm inspiriert wurde.

Die andere Seite des Spiegels

Es ist ein besonderer Tag für die junge Protagonistin Kira. Sie zieht mit ihren Eltern auf den alten Bauernhof ihrer Grossmutter. Zwischen dem Erkunden des neuen Daheims und dem Auspacken der Kisten fallen aber die fantasievollen Kuckucksuhren der Oma auf. Jede Uhr ist fantastischen Wesen und bizarren Gestalten nachempfunden, die die Grossmutter wohl selbst in einer anderen Welt angetroffen haben soll. Die Erwachsenen tun das als Hirngespinst ab, doch Kira lernt schnell, dass weit mehr an den Geschichten dran ist, als ihre Eltern glauben. Beim Erkunden ihres neuen Zuhauses fällt Kira durch einen Spiegel und findet sich in einem magischen Königreich namens Dunia wieder.

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Dort schlüpft sie in die Rolle der prophezeiten Heldin Ravenlok und tritt - mit Schwert und Schild bewaffnet - der Königin entgegen, die sich in ihrem Schloss verbarrikadiert hat und das Land den Monstern überliess. Die Parallelen zu "Alice im Wunderland" sind bei "Ravenlok" sehr deutlich. Die Handlung nimmt hin und wieder direkten Bezug auf Orte und Charaktere wie Kartenritter und das weisse Kaninchen. Anders als etwa "American McGee's Alice", fokussiert sich "Ravenlok" aber auf die Neugier und die bizarre Schönheit der magischen Welt und lässt Themen wie mentale Gesundheit und Wahnsinn aussen vor. Visuell spielt "Ravenlok" zwar immer wieder auch mit etwas bedrohlicheren, gruseligen Designs, inhaltlich bleibt es aber familienfreundlich. Die junge Heldin muss im Verlauf der Geschichte verschiedene fiese Gestalten bezwingen und sich in einer Welt beweisen, die sich immer wieder gegen sie stellt. Schlussendlich lernt sie auf diesem steinigen Weg aber auch, auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen und ihren eigenen Weg zu gehen.

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