Razer Raiju - Test

Gemischte Gefühle

Hardware: Test Ulrich Wimmeroth

Ein haptisches Glücksgefühl

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Da hat man was in der Hand, kann man salopp sagen. Heftige 350g (mit Kabel) bringt der Raiju auf die Waage, gegenüber den knapp 200g des Dualshock 4 von Sony ein deutlich spürbarer Gewichtsunterschied. Zudem sind die Dimensionen mit 16,8cm x 10,5cm x 6,5cm ein gutes Stück ausladender als der Standard. Das sorgt für eine satte haptische Wahrnehmung, die eher an die Controller von Microsoft erinnern, denn den filigranen Sony-Pendants. Zu gross? Zu wuchtig? Ach was, genau richtig würde ich sagen. Dank der ergonomischen Formgebung des Chassis und der Gewichtsverteilung, können die Hände eine entspannte Haltung einnehmen und die zahlreichen Knöpfe und Trigger sind ohne Mühen und Verrenkungen zu erreichen. Razer wirbt damit, dass die Formgebung und Funktionalität gemeinsam mit E-Sport-Athleten entwickelt wurde. Ich bin persönlich weit entfernt von der Bezeichnung Athlet, aber die Aussage, dass sich der Raiju einfach richtig gut anfühlt, kann ich nur vollumfänglich unterstützen. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings das deutliche Klicken der Mikroschalter, die an die Geräuschentwicklung einer mechanischen Tastatur erinnern. Kann man mögen, kann man hassen, kann man aber beim Spielen auch einfach ausblenden. Auch das aus vier separaten Knöpfen, anstatt der Wippe des DualShock 4, bestehende D-Pad hinterlässt einen zweischneidigen Eindruck. Einerseits ist die klar fühlbare Trennung oben, unten, links und rechts sinnvoll, wenn auf diesen Tasten einzelne Befehle, beispielsweise eine Waffenauswahl, liegen. Andererseits ist die diagonale Steuerung einer Spielfigur oder das Ausführen von halbkreisförmigen Eingaben, wie bei manchen Kampfspielen benötigt, deutlich komplizierter.

Konkurrenz für Scuf?

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Fragt man einen Pro-Gamer nach seinem Steuerungsliebling, wird häufig die Firma Scuf genannt, die Custom-Controller für den E-Sport herstellt. In diesem Segment möchte der Raiju kräftig mitmischen und bringt deshalb gleich vier zusätzliche programmierbare Multifunktions-Trigger und Bumper mit der Bezeichnung M1 bis M4 ins Spiel. Diese befinden sich, mit Mittel- und Zeigefinger gut erreichbar, an der Schulter sowie der Unterseite. Hyperresponse nennt Razer die Technik, mit der ihr die Mikroschalter besonders schnell zu einer Reaktion bewegt und euch so einen Vorteil in Spielsituationen verschaffen könnt. Die Auslösegeschwindigkeit lässt sich sogar noch weiter verbessern, in dem ihr mit dem optionalen Trigger-Stop für eine Dauerfeuer-Variante sorgt. Dazu bewegt ihr zwei etwas arg winzig geratene Schieberegler auf der Unterseite und verkürzt so den Druckweg der Trigger. Wenn ihr besser ohne die zusätzlichen Auslöser auf der Unterseite spielen könnt, auch kein Problem. Mit dem mitgelieferten Schraubenzieher löst ihr behutsam die Befestigungen, nehmt die Trigger heraus und klappt einen Staubschutz hoch. Aber: Das ist nicht nur beim ersten Versuch eine unerfreulich fummelige Arbeit.

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