Razer Seiren BT - Hardware-Test

Kompaktes Mini-Mikro für höchste Ansprüche?

Hardware: Test olaf.bleich

Razer Seiren BT: Wie gut funktioniert das Hosentaschen-Mikro?

Im Praxistest zeigt das Razer Seiren BT zunächst seine Stärken: Für unterwegs ist es dank seiner geringen Grösse und des kaum spürbaren Gewichts bestens geeignet. Die Inbetriebnahme erfolgt mithilfe der neuen Razer-Streaming-App, die sowohl im Google Play Store als auch im Apple App Store kostenlos erhältlich ist. Die Verbindung von App und Mikrofon funktionierte im Test tadellos: Bluetooth am Smartphone einschalten, Multifunktionstaste für den Pairing-Modus gedrückt halten, und nach einigen Sekunden taucht das Razer Seiren BT in der Liste auf. Neben dem Mikrofon unterstützt die App auch Razer Key Light Chroma.

Die App dient als Kommandozentrale. Hier könnt ihr nicht nur Werte wie den aktuellen Ladezustand ablesen oder das Gerät stummschalten, sondern auch auf Hilfsmittel wie den Mikrofonverstärker oder die KI-Unterstützung zurückgreifen. Doch bevor ihr euren Stream starten könnt, benötigt ihr die dazu passenden Apps. Im Test mit einem Android-Smartphone funktionierte die installierte Kamera-App nicht. Stattdessen braucht ihr beispielsweise Streamlabs oder auch die offiziellen Apps für Facebook oder Twitch.

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Das Razer Seiren BT ist für den Unterwegsbetrieb konzipiert, kann aber natürlich auch zu Hause - also beispielsweise vor dem Ringlicht-Smartphone-Setup - eingesetzt werden. Mit dem angesprochenen Klipp findet das Mikro problemlos seinen Platz am Hemdkragen. Ihr könnt es aber genauso gut in der Hand halten. Im Test zeigte sich jedoch schnell, dass man eine optimale Tonqualität vor allem dann erreicht, wenn man direkt und aus relativ kurzer Distanz in das Mikro spricht. Sobald ihr beispielsweise den Kopf abwendet oder das Mikro zu weit weg haltet, lässt die Sprachqualität nach.

Grundsätzlich gilt: Das Razer Seiren BT liefert zwar einen besseren Sound als das normale Smartphone-Mikro, aber in die höchsten Qualitätsebenen stossen die Aufnahmen leider nicht vor. Hier mangelt es einfach an Tiefe und Natürlichkeit, auch wenn die Aufnahmen durchaus klar und sauber sind. Gerade in den Spitzen hört man jedoch immer wieder leichte Fragmentierungen, die man auch von Gaming-Headsets kennt. Trotz KI-Unterstützung bleiben zudem gelegentlich Stör- und Hintergrundgeräusche drin. Überraschend gute Dienste leisten die Pop- bzw. Windschütze. Obschon sie bisweilen arg schnell abgehen, filtern sie doch Störgeräusche durch Wind sehr gut heraus, wovon Streams in der freien Natur auf jeden Fall profitieren.

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Alles in allem liefert das Razer Seiren BT somit ein durchaus zufriedenstellendes und zumeist gutes Ergebnis ab. Aufgrund der schwankenden Testergebnisse - abhängig von der Verwendung und der Umgebung selbst - empfehlen wir aber zunächst einige Testsessions vor dem Kauf. Das Razer Seiren BT ist kein perfekter Allrounder, sondern bringt trotz sehr guter Technik und Handhabung auch einige Ecken und Kanten mit.

Fazit

Wir müssen eine kleine Warnung aussprechen: Erwartet von dem Razer Seiren BT keine Wunder! Ein derart kompaktes Mikrofon kann keine Klangtiefe wie professionelle Kondensatormikrofone aufnehmen. Erhofft euch hier also keine Alternative zu entsprechend teurem Equipment. Stattdessen ist das Razer Seiren BT ein absolut funktionales, sehr gut verarbeitetes Bluetooth-Mikrofon, das sich vor allem an jene richtet, die gern von unterwegs oder sogar in Outdoor-Bereichen filmen und streamen möchten. Gerade in Verbindung mit dem beigefügten Popschutz erlaubt das Mikrofon gute Ergebnisse und filtert Störgeräusche automatisch heraus. Für den (semi-)professionellen Heimgebrauch raten wir aber weiterhin zu einem stationären Kondensatormikrofon für ein optimales Ton-Erlebnis.

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