Resident Evil 4 (Remake) - Test / Review

Hervorragende Neuauflage

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 5

PS5 mit kleinen Vorzügen

Für den Test konnten wir die Version für PlayStation 5 und Xbox Series X spielen, wobei wir auf der Microsoft-Konsole lediglich das erste Kapitel absolvierten. Rein auf die Grafik bezogen sind uns keine grossen Qualitätsunterschiede aufgefallen. Die PS5-Version scheint lediglich ein gutes Stück dunkler zu sein, nachdem wir den Helligkeitsabgleich für den HDR-Modus gemacht haben. Das ist atmosphärisch vielleicht sogar einen Hauch bedrohlicher, kann in einzelnen Szenen jedoch dazu führen, dass man weniger gut etwa Bärenfallen am Boden erkennt. In dem Zusammenhang ist es nicht optimal, dass man Leons Taschenlampe nicht manuell anknipsen kann.

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Beide Fassungen haben eine gute, dem Leistungspotenzial der aktuellen Konsolen absolut angemessene Grafik mit meist knackscharfen Texturen, detaillierter Fauna und einer stimmungsvollen Beleuchtung gemein. Bis zu einem gewissen Grad könnt ihr besonders letztere noch zusätzlich boosten, wenn ihr im "Auflösung" genannten Grafikmodus spielt statt in dem, der die Bildrate bevorzugt. Nur wer "Auflösung" wählt, darf nämlich zusätzlich Raytracing aktivieren. Erwartet davon allerdings nicht zu viel. Einen gewaltigen Unterschied mit oder ohne Raytracing konnten wir in den Szenen, in denen wir es ausprobiert haben (geht nur übers Hauptmenü, nicht fliessend im laufenden Spiel), nicht feststellen. Das Beleuchtungssystem scheint eher sporadisch genutzt zu werden, was auch verständlich ist, da Raytracing viel Leistung kostet. Dass der atmosphärische Mehrwert dadurch eher vernachlässigbar ist, erkennt man aber bereits daran, dass der Modus für eine konstant hohe Bildrate der Standardeinstellung entspricht. Besser sieht das Spiel im Modus "Auflösung" aber in jedem Fall aus. Zudem gibt es darin zwar gelegentliche kleine Grafikruckler, sie reduzieren allerdings nie die Spielbarkeit, zumal "Resident Evil 4" grösstenteils selbst mit Präferenz auf die Grafikqualität absolut stabil läuft.

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PS5-Besitzer kommen in den Genuss von ein paar Besonderheiten. Das haptische Feedback des DualSense-Controllers ist generell dank seiner exzellenten Rumble-Funktion etwas immersiver. Genutzt, wenn auch vergleichsweise dezent, werden zudem die adaptiven Trigger. Nett ist obendrein, dass die Funksprüche von Leons Kollegin Hunnigan über den Lautsprecher des PS5-Pads kommen. Wir haben die standardmässig aktivierte Funktion allerdings schnell wieder abgeschaltet, vor allem, da wir mit Kopfhörer gespielt haben, aber auch, da uns die ebenfalls über den Klanggeber des Gamepads ausgegebenen Sounds etwa beim Nachladen mehr genervt haben, als die Atmosphäre zu steigern.

Fazit

Capcom gelingt mit "Resident Evil 4" nicht weniger als das bislang beste Remake zu seiner legendären Survival-Horror-Reihe. Gerade der feine Sinn dafür, den Klassiker nicht nur technisch, sondern auch spielerisch an genau den richtigen Stellen zu modernisieren oder komplett neue Funktionen einzubauen und gleichzeitig sehr klassisch anmutende Aspekte beizubehalten, verdient Lob. Vor allem aber kommen im Zuge dessen sowohl Fans des Originals als auch die unter euch auf ihre Kosten, die einfach nur ein richtig gutes Survival-Horror-Spiel erleben möchten.

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