Resident Evil Village - Test / Review

Modernes Sequel mit grossem Seriennostalgiefaktor

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 5

Satte Action, packende Bossfights

Mit "Resident Evil Village" ändert sich rein gar nichts am Status eines Survival-Actionspiels, allerdings mit gewissen Unterschieden zu früheren Serienteilen. So spielt auf dem von uns primär gespielten Standard-Schwierigkeitsgrad etwa der Mangel an Munition und anderen Ressourcen eine weniger gewichtige Rolle - Veteranen empfehlen wir deshalb, gleich auf einer höheren Stufe zu starten, die ihr später notfalls immer noch herunterschalten könnt. Das Survival-Feeling entsteht deshalb stärker aus der allgemeinen Stimmung, die insbesondere von der durchweg beängstigenden Soundkulisse und der vielfältigen Gestaltung der Feindtypen lebt. Gewiss nutzt Capcom auch häufig Fake-Sounds wie Grunzlaute im Hintergrund, knackende Äste und so weiter. Da man allerdings nie sicher sein kann, ob sie eine akute Gefahr signalisieren oder uns einfach nur geschickt täuschen sollen, machen wir automatisch fast keinen Schritt unbedacht oder unvorsichtig, egal was da kommen mag.

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Die Auseinandersetzungen mit den Gegnern ähneln denen des direkten Vorgängers sehr, obgleich die Widersacher insgesamt deutlich agiler agieren. Aus diesem Grund spielt auch die Blockfunktion beim Abwehren der weiterhin vorherrschenden Nahkampfattacken eine bedeutende Rolle, da wir beim Infight allenfalls Schadensbegrenzung betreiben, Verletzungen bei den oft beengten Verhältnissen jedoch nicht immer vermeiden können. Das Gunplay ähnelt aufgrund der erneut genutzten First-Person-Perspektive, in der wir uns auch beim Feuern aus der Hüfte oder im Anschlag im Regelfall frei bewegen können, am ehesten "Resident Evil 7". Aber das Spiel hat obendrein wie gehabt eine klassische Komponente zu bieten, da man durch einen strategischen Rückzug meist gut die notwendige Distanz zu den Zielen schaffen kann, um dann mit möglichst geringem Munitionsverbrauch für Ruhe zu sorgen.

Besonders in den Bosskämpfen, aber ebenso in den Auseinandersetzungen mit stärkeren Zwischengegnern wie einem der vergleichsweise wenigen, Zombie-ähnlichen Feinden, ist auch mal zwischenzeitliches Wegrennen notwendig. Insbesondere, um massiven Sprungattacken bestimmter Gegner zu entkommen. Das Spieltempo bleibt dennoch insgesamt vergleichsweise langsam, zumindest wenn man Militär-Shooter wie "Call of Duty" als Vergleich heranzieht. Es gibt also weiterhin eine gewisse taktische Notwendigkeit, dass Schüsse überwiegend sitzen müssen, um später nicht auf dem Trockenen zu sitzen. Mit "Village" vollzieht Capcom folglich keineswegs einen radikalen Wandel, wie man ihn beispielsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Teil von "Dead Space" beobachten konnte.

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Handelt es sich in der ersten Spielhälfte noch überwiegend um Kämpfe gegen meist kleinere Feindgruppen oder gar Einzelgegner, erwarten euch später zunehmend Abschnitte, in denen ihr teils überfallartig von mehreren aufeinanderfolgenden Wellen attackiert werdet. Wir können es nicht definitiv sagen, aber ohne unsere intensive Spielweise, bei der wir fast alles mitgenommen und aufgerüstet haben, was möglich war, hätten wir an diesen Stellen wohl sicherlich länger zu knabbern gehabt. Auf "Normal" hatten wir allerdings nur selten Probleme. Wir sind insgesamt keine zehn Mal gestorben - und davon allein vier Mal in einer Szene im Vorfeld eines Bosskampfes, in der wir mit dem richtigen Timing einige Hebeplattformen aktivieren mussten, ohne ins Wasser zu stürzen.

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