Taiko no Tatsujin: Rhythm Festival - Test / Review

Das merkwürdigste Festival aller Zeiten

Test Video Fabrice Henz getestet auf Xbox Series X/S

Die Beliebtheit von Rhythmusspielen kommt und geht. Es gab eine Zeit, in der jährlich mehrere Musikspiele für Plastikgitarren und andere Instrumente veröffentlicht wurden, doch in den letzten Jahren wurde es eher ruhig im Genre. Wie so oft ist Japan die Rettung, denn die "Taiko no Tatsujin"-Serie ist weiterhin beliebt und versorgt uns regelmässig mit gelungenem Rhythmusspass.

Der letzte Ableger der Serie, "Taiko no Tatsujin: Rhythm Festival", hat es jetzt nach etwa einem Jahr auf der Nintendo Switch auch auf PC, PlayStation und Xbox geschafft. Nur mit Controller ausgerüstet, haben wir uns "Rhythm Festival" auf letzterer angeschaut.

Don-Ka-Do-Don-Ka!

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Don-chan und Kumo-kyun sind musikbegeistert. Sie wollen die besten Trommelspieler der Welt werden und machen alles, um dieses Ziel zu erreichen. Denn ja, "Taiko no Tatsujin: Rhythm Festival" hat so etwas wie eine Geschichte. Spielt man genug Lieder und sammelt Erfahrung, schreitet man auf einem Pfad fort, der einen mit neuen Kostümen, Münzen und Story-Sequenzen belohnt. Erwartet hier aber keine tiefgreifende oder emotionale Geschichte. Die Hauptfiguren sind eine lebende Trommel bzw. eine lebende Wolke, die mit ihren Freunden wie einem Wurm oder einem Hund ihre Zeit verbringen. Die kurzen Dialoge zwischen all den Charakteren sind aber farbig und witzig inszeniert. Sie sind ebenso völlig durchgeknallt, denn uns ist bis jetzt nicht klar, wieso der Fakt, dass Don-chan dick geworden ist, plötzlich über mehrere Gespräche hinweg das Thema Nummer 1 ist. Ist halt so. Wer gar keinen Bock darauf hat, kann all diese Sequenzen auch überspringen und sich auf die Stärke des Spiels konzentrieren: das Trommeln!

Mit Controller oder Plastiktrommel

Hori bietet inzwischen zwar auch Trommel-Controller für die Xbox an, da dieser jedoch erst nächsten Monat im Handel erhältlich ist, wurde "Rhythm Festival" ausschliesslich mit einem normalen Controller getestet. Das funktioniert auch exzellent und macht jede Menge Spass. Das Grundspiel enthält insgesamt 76 Songs aus den Genres Anime, Game-Musik, Klassik, Pop, Vocaloid und Verschiedenem. Die meisten dieser Lieder können von Anfang an direkt auf allen vier verfügbaren Schwierigkeitsgraden gespielt werden. Eine Handvoll wird im Verlauf der Story freigeschaltet, was automatisch passiert, solange man einen der restlichen Modi spielt.

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Die Präsentation erfolgt durch Omikon City, einer Stadt, in der es nur um die Musik geht. Dort kann man den Shop besuchen, um neue Items zur Personalisierung des eigenen Dons zu kaufen, seine Garderobe zu durchsuchen oder einen der Modi zu spielen. Im Zentrum der Stadt und des Spiels steht der Donnerschrein, der den normalen Taiko-Modus repräsentiert. Dort wählt man ein Lied und eine Schwierigkeit aus, spielt den Song, erhält Belohnungen und kann direkt weitermachen. Alternativ kann man in Taiko Land an musikalischen Minigames teilnehmen oder in Dondoko Town online gehen, um sich mit anderen Mitspielern zu messen. Manchmal wäre weniger mehr, und das ist hier auf jeden Fall so. Die Präsentation ist zwar, wie der Rest des Spiels, bunt und witzig gemacht, eine normale Menünavigation wäre jedoch sicher schneller und simpler. Besonders nervig ist, dass man immer wieder zurück auf den Hauptbildschirm gehen muss, um die verdiente Erfahrung nutzen zu können. Man kann nicht einfach ohne Unterbrechung spielen, denn irgendwann hat man die maximale Erfahrungspunktezahl geholt, und weiteres Spielen würde keine mehr geben. Dadurch wechselt man regelmässig zwischen den Schirmen, damit man auch ja keinen Fortschritt verpasst. Der Spielfluss leidet darunter auf jeden Fall.

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Das Gameplay ist dafür so exzellent, wie man es von der Serie gewohnt ist. Es gibt nur zwei Arten von Noten, die man treffen muss, und auf dem Controller existieren für jede Notenart mehrere Tasten bzw. Trigger, die man drücken kann, um sie zu treffen. Dadurch sollte eigentlich jeder eine Spielweise finden, die für ihn passt und angenehm ist. In Sachen Fortschritt macht es ausserdem keinen wirklichen Unterschied, ob man auf "Einfach", "Normal", "Schwer" oder "Extrem" spielt. Solange man zockt, macht man Fortschritte und kann neue Dinge freischalten, was sehr angenehm ist.

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