Risen 3: Titan Lords

Gothic 5 vom kleinsten Rollenspiel-Team der Welt?

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Damit die Balance funktioniert, dürfen wir wiederum abwehren und direkt einen Konter setzen. Hat der Scherge sein Schild unten und sticht mit seinem Langschwert zu, präsentiert er uns seine ungeschützte Flanke. Das Kontern erfordert gutes Timing und ist nicht zu leicht, zieht dem Gegenüber allerdings etwas zu unverhältnismässig viel Schaden ab. Schade hingegen, dass wir keine Zweihandwaffen wie beispielsweise Breitschwerter führen dürfen, das Gameplay ist eher auf je eine Waffe pro Hand ausgelegt. Insgesamt sind die Kämpfe aber herrlich abwechslungsreich und wird von Sandmenschen über Scavengern (die jetzt auch endlich wieder so heissen dürfen, Deep Silver hat sich die Lizenz gesichert) bis hin zu Erzgolemen einiges aufgefahren. Letztere sind sogar immun gegen Blitzschläge, da ist es doch ganz praktisch, dass wir jeweils einen von acht Begleitern mitnehmen dürfen, der sich nicht nur mit uns unterhält und seine eigene kleine Hintergrundgeschichte erzählt, sondern auch je nach Klasse gut austeilt.

Klauen, Stehlen, Mopsen - bevorzugt Teleportsteine wie in Gothic

Die „Risen“-Spiele wollten schon immer den Halunken ins uns wecken und so beklauen wir die Einwohner von Taranis nach Lust und Laune. Das ist mitunter so grotesk, dass wir beispielsweise bei einer wohlhabenden Gräfin einfach mal ins Schlafgemach spazieren und ihre Truhen ausräumen. Natürlich brauchen wir dafür den Skill des Truhenknackens, das wieder genau so funktioniert wie in „Risen 2“. Zudem hat sich Piranha Bytes eine Erschwerung des Gameplays einfallen lassen um das Klauen lukrativer und notwendiger zu machen. Es gibt nämlich keine Schnellreise-Funktion mehr, sondern nur noch Teleporter, mit denen wir uns beamen können. Die kosten aber jeweils einen Teleportstein, die ziemlich selten sind. Das Teleportieren sollte also durchaus taktisch klug eingesetzt werden. Ihr müsst ergo mehr Laufen, dennoch finden wir diese Reduktion durchaus gelungen und erinnert stark an „Gothic“.  Schön ist auch, dass es immer verschiedene Ein- und Ausgänge gibt. Bei der Lady beispielsweise macht es Sinn durchs Fenster und über ein paar gestapelte Fässer in den Burghof zu verschwinden. Stiefeln wir zur Tür heraus und uns sieht ein Wachposten, schlägt er Alarm und wir müssen aller Hand Soldaten töten. Das ist schlecht fürs Karma und für unseren Ruf bei gewissen Fraktionen. Die Magiergilde jedenfalls sind eher ehrbare Hüter von Taranis, quasi die Paladine von „Risen 3“. Die Dämonenjäger sehen das schon etwas gelassener, womit wir bei der Story angelangt wären.

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