Risen 3: Titan Lords

Gothic 5 vom kleinsten Rollenspiel-Team der Welt?

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Risen 3: Titan Lords“ im Mega-Test. Wir haben unendliche Stunden im bezaubernden Taranis, dem Mittelerdschen Calador, auf Voodoo-Pirateninseln und noch mehr Gebieten verbracht, gegen Schattenlords, Scavenger und aufgebrachte Riesenvögel gekämpft, die Segel gehisst und viel erlebt mit den drei Fraktionen. Doch hat das wohl kleinste Rollenspielteam der Welt – Piranha Bytes - das Kampfsystem eleganter gelöst als in „Risen 2“ und erreicht die Story mehr Tiefe? Vorhang frei für das Vorzeigeprojekt aus deutschen Landen + exklusive, selbst erstellte Screenshots!

Hach Safi, du kleiner, betrunkener Gnom. Hast mich schon in den ersten Minuten des Tests zu „Risen 3: Titan Lords“ heftig grinsen lassen. Safi, das ist so der Yoda von Piranha Bytes. Er spricht gerne rückwärts und liebt „Getränke, die machen Gaga im Kopf.“ Gott sei Dank löst Rum all’ seine Probleme und macht „sogar aus hässlichen Menschen, schöne Menschen“, so zumindest hat es ihm seine Oma gelehrt. Safi ist einer der Gründe, warum „Risen 3“ nicht wie ein Rollenspiel von der Stange wirkt. Es hat auch einen ganz anderen Charme als das düstere, morbide „The Witcher 3“ oder das ähnlich blutige „Dragon Age 3: Inquisition.“

Es fühlt sich mehr wie eine Märchenwelt an und überzeugt mit toll geschriebenen Charakteren, die zwar alle recht eigen sind, dadurch aber eben auch sehr liebenswürdig rüberkommen. Mal sind sie ruppig, mal liebenswert dumm, mal naiv und einfältig oder schlicht witzig, wenn einer unserer Begleiter mal wieder seine Hybris auslebt. Die Geschichte wollen wir so wenig wie möglich spoilern und verraten nur, dass es nicht nur um die namensgebenden Titanen, sondern auch Alpträume geht, in denen gewisse Voodoo-Piraten eine Rolle spielen könnten. In seiner Konsistenz erinnert die Welt mit ihren neun Inseln an Mittelerde, weil jeder hier seinen Tagesablauf hat. Den Goblin von eben treffen wir garantiert in der Taverne, frischen Rum holen. Die Magier hingegen sind oft in ihrem Studierzimmer anzutreffen oder in der Sternwarte und die Piraten natürlich meistens betrunken. Sogar ein Feuergolem, dem wir uns später in den Weg stellen müssen, macht ein Nickerchen. Das hat auch spielerisch Auswirkungen, denn gerade die Scavenger sind ganz schön kampfstark. Da kann es nicht schaden, die Biester aus der Dunkelheit heraus zu überraschen und die ersten Hiebe frei Haus abzusahnen.

Doch funktioniert das Kampfsystem jetzt besser als in „Risen 2“?

Das Kampfsystem war insbesondere in „Dark Waters“ die Achillesferse des gesamten Spiels. Aus unerfindlichen Gründen hatte Piranha Bytes es versäumt die Möglichkeit einzubauen, tierische Angriffe zu Blocken und auch das Ausweichen war sehr hakelig. Entsprechend endeten solche Scharmützel in stupidem Dauergeklicke, die uns die Suppe ganz schön versalzen haben. Aus diesen Fehlern hat Piranha Bytes aber gelernt und bietet sowohl die gute alte Ausweichrolle an sehr praktisch), lässt euch Angriffe blocken (sehr komfortabel) und gibt vor allem die Möglichkeit leicht Kombos von drei Angriffen aneinanderzureihen, damit wird der Taktik-Faktor angehoben. Wir werfen beispielsweise auf Distanz einen Flammenball, rushen dann in den Nahkampf und packen dort den Schwerttornado aus um ein paar Riesenechsen zu zeigen, wer hier die Hosen an hat. Noch wichtiger ist aber, dass die K.I. dazu gelernt hat. Skelett-Krieger etwa durchbrechen mit schweren Schlägen unsere Verteidigung und nutzen Momente der Unachtsamkeit

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