Improvisationstalent wird belohnt und das neue RockBand-Gefühl
Was mich persönlich am meisten beeindruckt hat, ist wie stark Harmonix Kreativität und Improvisationstalent belohnt. Es gibt nämlich bei jedem Song eine blaue Linie, das sind die eigentlichen Noten und Höhen, die ihr treffen müsst. Das ist deutlich schwerer als bei Singstar, weil das Spiel nicht so viel verzeiht. Doch wer richtig gut ist, der kann auch eine halbe Oktave höher oder tiefer singen, solange ihr den Ton und Takt haltet, gibt das doppelte Punktzahlen und es wird eine zweite orange Linie hinzugeschaltet, wodurch ihr genau seht, ob ihr bei eurem Improvisationstalent auch wirklich klar singt oder ständig die Höhe wechselt. Das dürfte vor allem für Jungs und Männer interessant sein, schliesslich können viele von uns in Songs wie „Just a Girl“ von No Doubt die recht hohen Töne nicht die ganze Zeit halten, haben aber mit der eigentlichen Performance keine Probleme. Auch das Bandgefühl funktioniert deutlich besser und emotionaler, weil euer Drummer mit dem Taktstock erst 1,2,3 einspielen muss und dann wird losgerockt.
Generall fühlt sich „Rock Band 4“ mehr als Einheit an, weshalb Harmonix sich viele Gedanken gemacht hat um den Freestyle-Modus. Sobald ihr in „Rock Band 3“ den Overdrive-Multiplikator freigeschaltet habt, konntet ihr einfach wie wild drauflosspielen. Das war zwar künstlerisch interessant, brachte aber gerade eure Sängerin/Sänger und Gitarristen nicht selten völlig aus dem Konzept. Um dieses Problem zu beheben, hat Harmonix Classic-Sets entwickelt für jedes Genre, das euch im Overdrive-Modus zufällig zur Seite Verfügung gestellt wird. Wiederum beeindruckend, weil sich Harmonix hier viel Arbeit macht ohne dafür Geld abzurufen: dieses Feature gilt für alle und damit für 2000 Songs, die je in einem „Rock Band“ verfügbar waren. Ohnehin ist es super beeindruckend, wie viel Abwärtskompatibilität dieses sympathische Team aus Boston zur Verfügung stellt. Da dürfen sich andere Publisher und Studios sehr gerne mal ein Vorbild nehmen.