ROG Ally - Hardware-Test

Bringt das ASUS-Handheld die grosse Freiheit für PC-Gamer?

Hardware: Test Video Steffen Haubner

Getrübter Gesamteindruck

Etwas schwerer ins Gewicht fallen aus unserer Sicht nur schwer nachvollziehbare Designentscheidungen. Legt ihr das ROG Ally flach vor euch auf den Tisch, liegt es tatsächlich vollkommen plan. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn die Einfassung der Schultertasten etwas gewölbt wäre, wie es zum Beispiel bei der Nintendo Switch der Fall ist, damit das Display dem Spieler leicht zugeneigt und damit besser erkennbar ist. An der Rückseite gibt es zudem keine ausklappbaren Aufsteller, sodass man auf einen im Lieferumfang beigelegten Ständer angewiesen ist. Der besteht allerdings aus billigstem Kunststoff und bietet keine Möglichkeit der Nachjustierung. Liebloser geht es eigentlich kaum, was bei einem ansonsten derart edlen Gerät dann doch einen etwas faden Nachgeschmack hinterlässt.

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Im Vergleich zur Switch ist das rund 200 g schwerere und insgesamt deutlich grössere ASUS-Handheld schon ein ziemlicher Brocken

Der zweite grosse Kritikpunkt ist die Konnektivität. Neben dem USB-C-Port zum Aufladen befindet sich nicht etwa ein HDMI-Anschluss, sondern eine zunächst rätselhafte Schnittstelle. Sie entpuppte sich schliesslich als Anschluss für eine externe Grafikkarte, die ASUS für den stationären Betrieb empfiehlt und die neben mehr Leistung auch Schnittstellen für externe Displays bietet. Keine Frage, dass das ROG Ally, insbesondere im direkten Vergleich zu den Mitbewerbern sehr viel fürs Geld bietet. Dass man aber ein zusätzliches, sicherlich auch nicht ganz billiges Gerät kaufen muss, um auf einem grossen Display zu spielen, ist schon ein schmerzliches Manko. Wer nicht dauerhaft mit dem allenfalls behelfsmässigen mitgelieferten Aufsteller leben will, muss zudem eine Halterung nachkaufen. Als alternative Anschlussmöglichkeit kann eine der bereits für das Steam Deck ab ca. 40 CHF verfügbaren Dockingstations verwendet werden, die diverse Ports unter anderem für HDMI-Kabel bieten und darüber mit einem handelsüblichen TV verbunden werden können.

Fazit

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Minecraft Legends” machte uns auf dem ROG Ally besonders viel Spass

Das ROG Ally macht trotz der erwähnten Einschränkungen unglaublich viel Spass. Die Vielseitigkeit wie auch die Anpassungsmöglichkeiten sind enorm. PC-Spieler bekommen endlich mehr Freiheit beim Zocken, die Leistungsdaten sprechen im direkten Vergleich zu den Mitbewerbern für sich. Tatsächlich hat man auf einmal Lust, auch ältere Titel wie "Half-Life 2" noch einmal durchzuspielen, zum Beispiel im Garten oder auf dem heimischen Balkon. Und es hat schon eine Menge Charme, kurz vor dem Aufstehen im Bett schnell noch mal eine Runde in "Forza Horizon" zu drehen. Den digitalen Plattformen, sei es nun Steam, Epic Games, GOG oder andere, dürfte das neue Gerät zusätzlichen Auftrieb geben, wobei der Xbox Game Pass als natürliche Ergänzung zur Hardware erscheint. Und vielleicht fühlen sich auch andere Hersteller ermutigt, ein eigenes Handheld auf den Markt zu bringen - wir würden mehr Vielfalt in diesem noch kleinen Marktsegment auf jeden Fall begrüssen.

Das ROG Ally Z1 Extreme soll in der Schweiz ab dem 13. Juni 2023 für nur 799 CHF erhältlich sein.

Display: 7 Zoll mit Touch, Full HD und 120 Hz Prozessor: AMD Ryzen Z1 Extreme Arbeitsspeicher: 16 GB DDR5-RAM Interner Speicher: 512 GB Betriebssystem: Windows 11 Masse/Gewicht: 280 x 111 x 21,2 mm, 608 g

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