Roller Champions - Test / Review

Simples Prinzip, grosser Spielspass

Test Video Benjamin Braun getestet auf PC

Bald drei Jahre nach der Ankündigung auf der E3 2019 schickt Ubisoft sein Funsport-Spiel auf Rollerblades ins Rennen. Nach anfänglichem Frust durch schwere Serverprobleme am Starttag zeigt "Roller Champions" inzwischen seine Spielspassmuskeln, die auch ohne Ingame-Käufe auf PC und Konsole zur Geltung kommen.

Bei der Bezeichnung "Free to Play" zucken wohl nicht nur wir kurz zusammen. Denn kostenlos herunterladen und spielen kann man zwar alle Games dieser Kategorie, sie sind jedoch darauf ausgelegt, die Spieler zur Nutzung der enthaltenen Mikrotransaktionen zu ermuntern. Bei "Roller Champions" ist das nicht anders. Es gibt zwar keinerlei Pay-to-win-Mechanismen, wohl aber zahlreiche kosmetische Items, mit denen ihr euren Skater aufmotzen könnt. Und auch die Möglichkeit, durch Echtgeld euren Fortschritt zu beschleunigen, um etwa schneller als durch reines Spielen höhere Stufen zu erreichen. Mit diesem Thema werden wir uns in diesem Review ebenfalls auseinandersetzen, nicht zuletzt aber mit dem eigentlichen Geschehen in der Arena, das uns bisweilen ähnlich viel Spass gemacht hat wie die Auto-Fussball-Schlachten in "Rocket League".

Simples Konzept, grosse Spielspasswirkung

In "Roller Champions", das wir primär in der PC-Version gespielt haben, tretet ihr als Skater in Dreierteams in verschiedenen Arenen gegeneinander an. Die unterscheiden sich optisch teils recht stark. Alle bestehen jedoch aus einem komplett von Glaswänden umschlossenen Oval, sodass ihr entsprechend nicht aus der Arena herausfliegen könnt. Euer Ziel besteht darin, den Ball im für beide gemeinsamen Tor unterzubringen. Das Tor müsst ihr allerdings zunächst öffnen, indem ihr eine komplette Runde (egal in welcher Richtung!) mit dem Ball im Besitz eures Teams absolviert. Legt ihr noch grössere Distanzen zurück, wobei ihr nach dem Durchfahren der Kontrollpunkte auch in die andere Richtung weiterfahren dürft, könnt ihr den Punktezähler theoretisch unendlich erhöhen. Es ist dann also möglich, sogar mit nur einem Wurf die fünf für einen direkten Sieg notwendigen Punkte zu erzielen.

Screenshot

Diese Kombos werden selbstredend zurückgesetzt, wenn das gegnerische Team zwischendrin den Ball zurückerobert - und das Tor schliesst sich wieder, bis das ballführende Team erneut eine Runde geschafft hat. Gegnerische Spieler könnt ihr, sofern ihr den Ball nicht gerade selbst in der Hand habt, auf Knopfdruck tackeln und mit verschiedenen Spezialmanövern stoppen. Aus dem Sprung heraus ist beispielsweise ein ziemlich schneller Sprungangriff möglich oder auch ein Uppercut. Damit einen Gegner zu treffen, ist allerdings gar nicht so leicht und erfordert Übung und vorausschauendes Handeln. Tragt ihr den Ball, könnt ihr diesen Angriffen durch gut getimte Ausweichpirouetten entgehen. Bei halbwegs ausgeglichenen Teams führt das zwar immer wieder zu einem ständigen Hin und Her, doch bei uns regiert nicht der Ärger, schon kurz nach dem Fangen oder Abfangen eines Balls selbigen gleich wieder zu verlieren. Stattdessen ist das Abjagen eines Balls mit einem fetten Tackle einfach extrem befriedigend, sodass wir selbst nach zig Matches und sogar bei Niederlagen nicht die Lust verloren haben. Obwohl die Spielmechanik eigentlich relativ begrenzt ist, machen schon die einfachen Moves mächtig Laune. Mit ein wenig Übung sind noch wesentlich coolere Aktionen möglich. So könnt ihr auch mit dem Ball in der Hand quasi durch das Tor springen. Oder aber ihr lasst den Ball vor euch auf die Skatebahn rollen, und ein von hinten heranrasender Mitspieler nimmt ihn im Vorbeifahren mit.

Dass auf längere Sicht der Spass nicht so schnell abflacht, liegt auch an den Spielregeln, die nach Ablauf des eigentlichen Timers gelten. Selbst wenn euer Team zurückliegt, erhaltet ihr nämlich eine "letzte Chance", solltet ihr noch in Ballbesitz sein. Ihr könnt also mit eurem letzten Treffer versuchen, doch noch den Sieg zu erringen. Erst, wenn ihr den Ball verliert oder die Nachspielzeit abgelaufen ist, steht die Niederlage fest. Bei Gleichstand entscheidet praktisch eine Art Golden Goal über den Sieger. Im Schnitt dauert eine Partie indes circa sieben Minuten.

Obgleich wir für den Test überwiegend mit fremden Mitspielern in den Quick- und Ranglisten-Matches unterwegs waren und kaum den spielinternen Voicechat nutzten, funktioniert das Zusammenspiel ziemlich gut. Aber natürlich hat es Vorteile, mit seinen Mitspielern zu sprechen, um effektiver etwa die Möglichkeit zu nutzen, sich von einem vor uns fahrenden Teammitglied abzustossen und damit sozusagen einen besonders fetten Geschwindigkeits-Boost zu aktivieren – egal ob man so noch schneller mit dem Ball über das Oval fliegen oder flotter zu einem ballführenden gegnerischen Spieler aufschliessen möchte, um ihn noch abzufangen. Auch in den Quick-Matches und Ranglistenspielen könnt ihr natürlich als Team mit euren Freunden teilnehmen, indem ihr sie im Hauptmenü eurer Gruppe hinzufügt. Ihr müsst also nicht als reiner Solospieler komplett mit fremden Teammitgliedern vorliebnehmen.

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