Saints Row im Koop - Special

Einer für alle, alle für einen. Lohnt sich "Saints Row" im Koop?

Artikel Joel Kogler

Geteiltes Leid ist halbes Leid, und geteiltes Spiel macht doppelt so viel Spass. Es ist kein Geheimnis, dass heutzutage viele Games einen grossen Teil ihres Erfolgs dem Multiplayer schulden. Das geht teilweise so weit, dass Publisher wie EA ihre Zukunft komplett auf Mehrspieler-Titel ausrichten. Volition, die gerade mit "Saints Row" ein Reboot ihrer beliebten Serie herausgebracht haben, legt ebenfalls seit jeher Wert auf einen soliden Mehrspielermodus. Den Singleplayer haben wir in unserem Test bereits ausführlich auf Herz und Nieren getestet, doch jetzt konnten wir auch die kooperativen Elemente unter die Lupe nehmen.

So nah und doch so fern

Theoretisch könnt ihr die komplette Kampagne von "Saints Row" mit einem weiteren Mitspieler antreten. Dabei habt ihr die Wahl, ob ihr mit einem Freund spielt oder euer Spiel für zufälligen Beitritt öffnet. Dabei gibt es jedoch ein Problem: Selbst nach den ersten zwei Patches funktioniert der Beitritt zu einem anderen Spiel leider nur sehr selten. Oftmals wartet der beitretende Spieler auf eine Antwort des Hosts, der aber keine Möglichkeit hat, den Beitritt zu bestätigen. Nur nach mehreren Versuchen und Neustarts des Spiels funktioniert es dann in der Regel.

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Löblich ist dabei jedoch, dass sowohl Host als auch Koop-Partner ihren eigenen Spielstand importieren können. Abgeschlossene Missionen, gesammelte Erfahrung und verdientes Geld werden beiden Spielern gutgeschrieben. Damit hebt sich "Saints Row" angenehm von anderen aktuellen kooperativen Story-Games ab. Arcane Studios' "Redfall", das nächstes Jahr erscheinen soll, speichert den Missionsfortschritt etwa nur beim Host. Ganz perfekt ist das System jedoch nicht. Zwar werden abgeschlossene Missionen angerechnet, jedoch nur, wenn beide Spieler den jeweiligen Auftrag bereits freigeschaltet haben. Viele Missionen werden allerdings durch das Erweitern eurer Gang zugänglich. Die Gebäude, die ihr dazu benötigt, kann aber nur der Host bauen. Das bedeutet: Wer nicht die gleichen Gebäude besitzt, kann zwar mit anderen Spielern Missionen bestreiten, der Fortschritt wird ihnen jedoch nicht nachträglich angerechnet.

Geteilte Führung

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Anders als bei früheren Serienteilen seid ihr immer im Mittelpunkt der Geschichte rund um die Saints. Während bei "Saints Row IV" der Charakter eures Partners auch in Zwischensequenzen auftauchte, seht ihr im neuesten Teil nur eure eigene Spielfigur. Lediglich in der offenen Welt könnt ihr einander sehen. Auch in den Missionen hat sich einiges verändert, denn oftmals sind gewisse geskriptete Events nicht für einen zweiten Spieler entworfen, sodass es im Test mehrmals vorkam, dass ein Teilnehmer aus einer Mission ausgeschlossen wurde oder der Auftrag fehlschlug, weil ein Spieler plötzlich weit weg war, nachdem wir in ein Fahrzeug eingestiegen sind. Die eigentlich spassigen Verfolgungsjagden leiden nicht selten darunter, dass NPCs das Steuer übernehmen und der Host dann das Schiessen vom Fahrzeugdach übernimmt. Der zusätzliche Spieler ist in solchen Missionen dann das fünfte Rad am Wagen und schaut in die Röhre.

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