Saints Row im Koop - Special

Einer für alle, alle für einen. Lohnt sich "Saints Row" im Koop?

Artikel Joel Kogler

Kompetitives Zusammenspiel

Der kooperative Modus in "Saints Row" hat aber auch gute Ideen. Spielt ihr mit einem anderen Spieler, habt ihr kleine Herausforderungen wie etwa fünf Gegnern einen Kopfschuss zu verpassen. Wer auch immer die Challenge zuerst erledigt, darf dem anderen Teilnehmer auf Knopfdruck einen Streich spielen. Dabei gibt es dutzende kosmetische Effekte, die dann die Spielfigur eures Mitspielers beeinflussen. So kann es etwa sein, dass euer Partner plötzlich in Flammen aufgeht oder aber in einen Getränkeautomaten verwandelt wird. Diese Effekte halten jeweils nur 20 Sekunden an und beeinflussen das Gameplay nicht direkt. Sie sorgen aber für einige Lacher, besonders dann, wenn ihr sie in Missionen mit geskripteten Szenen einsetzt. So durfte bei unserem Test etwa ein sprechender Mülleimer plötzlich während einer Gala auftreten.

Screenshot

Die Streiche sind eine tolle Idee um den ohnehin schrägen Meta-Humor von "Saints Row" in neue Höhen zu treiben. Die Auswahl an Effekten und Herausforderungen ist ausserdem gross genug, dass wir uns immer motiviert gefühlt haben, unserem Partner den nächsten Streich zu spielen.

Endlose Freiheit

Während die Missionen ihre Probleme haben, wenn ihr sie zu zweit absolviert, ist es unbestreitbar, dass das Erkunden der Stadt zu zweit mehr Spass macht als allein. Hier seid ihr anders als etwa in den "Far Cry"-Titeln nicht durch die Distanz beschränkt, sondern könnt euch frei nach Herzenslust unabhängig voneinander bewegen. Dank des übergreifenden Speicherstandes ist es sogar möglich, Sammelgegenstände und Autos freizuschalten und sie auch im Singleplayer zu benutzen. "Saints Row" brilliert besonders beim Chaos, das ihr zu zweit ausserhalb der Missionen anrichtet.

Screenshot

Leider gibt es auch hier eine Schattenseite. Neben zahllosen kleineren und grösseren Fehlern, die teilweise einen Neustart benötigten, hatten wir im Test zwei Mal den Fall, dass einem Spieler jegliche Anpassungen der Fahrzeuge und der Spielfigur gelöscht wurden. Das schmerzt bei einem Titel wie "Saints Row" ganz besonders. Allgemein scheint das ohnehin technisch durchwachsene Game im Koop weitaus instabiler zu sein. Es gab kaum mal eine halbe Stunde Spielzeit, in der kein Teilnehmer durch die Spielwelt fiel oder sich plötzlich nicht mehr aus einem Auto befreien konnte.

Fazit

"Saints Row" ist ein Spiel, das viel Spass machen kann. Diesen Spass würden wir allzu gern mit unseren Freunden und Liebsten teilen. Die Tatsache, dass ein Grossteil des Fortschritts für beide Spieler übernommen wird, ist ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung. Leider machen aber Bugs und Glitches selbst nach mehreren Patches einen Strich durch die Rechnung, und viele Missionen scheinen nicht für mehr als einen Spieler geplant worden zu sein. Wer auf "Saints Row" als neues kooperatives Abenteuer gewartet hat, sollte noch eine Weile warten, zumindest bis es im Angebot erhältlich ist. Der Spielspass ist da, jedoch stehen aktuell schlicht zu viele Hindernisse im Weg, um den Titel für Mehrspieler zu empfehlen.

Screenshot

Kommentare

Saints Row (2022) Artikel