Saints Row - Vorschau / Preview

Ein etwas ruhigerer Knall?

Vorschau Franziska Behner

Auf nach Santo Ileso

Dreh- und Angelpunkt des Actionspiels ist Santo Ileso, eine fiktive Stadt in Amerika, die euch als Open-World-Spielplatz mit neun verschiedenen Gebieten zur Verfügung stehen wird. Die Entwickler scheinen sich Mühe zu geben, dass die Stadt nicht kahl und leer wirkt: Überall wuseln Menschen durch die Strassen, feiern Partys und gehen ihren alltäglichen Abläufen nach. Es ist sogar möglich, mit anderen zu interagieren. Ihr seht beispielsweise Musiker auf der Strasse jammen? Dann stellt euch dazu, wählt einen der über hundert Emotes aus und legt eine Tanzeinlage auf dem Fussgängerweg hin. Oder stürzt euch von einem hoch gelegenen Punkt in die Tiefe und gleitet mit dem Wingsuit durch die Stadt.

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Während der Hands-off-Preview konnten wir ein paar Missionen anschauen, die unterhaltsam wirkten, das Rad aber nie neu erfunden haben. Immer wieder schwappten "Grand Theft Auto"-Vibes über den Bildschirm zu uns. Zum Beispiel bei Helikopter-Missionen und der Flucht vor der Polizei. Dabei stehen euch anscheinend ein paar Optionen offen, um die Verfolger abzuhängen. Beispielsweise könnt ihr andere Autos ordentlich rammen - je schneller ihr dabei seid, desto höher ist der Schaden. Das bringt neuen Schwung rein!

Boom! Boom! Boom!

Damit die Kämpfe selbst auch spannend bleiben, haben die Entwickler einige Neuerungen und amüsante Aktionen eingebaut. Ein Beispiel gefällig? Klar! Mit dem Pineapple Express könnt ihr euch nicht etwa Ananas nach Hause bestellen, sondern stopft einem Gegner eine Granate in die Hose und seht dabei zu, wie er explodiert. Von solchen witzigen Aktionen soll es noch einige mehr geben, ebenso wie cool aussehende Finisher. Zudem steht es euch frei, nicht nur Waffen zu looten, sondern auch weitere Ausrüstung wie Schilde. Damit könnten die Kämpfe eine ganz neue Dynamik entwickeln.

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Alle möglichen Waffen aufzuzählen, würde den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Aber wie ihr es bestimmt schon vermutet habt, stehen euch viele verschiedene Wummen zur Verfügung, um den Gegnern einzuheizen. Aushängeschild und Eyecatcher sind aber nicht die Waffen an sich, sondern ihre Anpassungsmöglichkeiten. Im entsprechenden Customizer könnt ihr nämlich so ziemlich alles verändern, was ihr euch erträumt: Farben, Muster, Aufsätze, verrückte Designs etc. Zum Treffer-Feedback können wir allerdings noch nichts sagen.

Wer vorherige "Saints Row"-Teile gespielt hat, wundert sich vielleicht etwas über den modernen Look. Es scheint wie ein Versuch zu sein, das Spiel zugänglicher zu machen. An sich wirkt vieles stimmig und realistisch, allerdings auch optisch etwas schwammig. Das könnte daran liegen, dass wir eine frühe Version gesehen haben. Eine abschliessende Bewertung zum Look gibt's also erst viel später. Wenn sie die Karte der Stadt allerdings nicht noch anpassen, wird sie ziemlich langweilig ausfallen. Schade, hier hätte man mal so richtig in den Farb- und Verrücktheitseimer greifen können.

Die grosse Kirche inmitten der Stadt solltet ihr auch ohne Map finden. In ihr werdet ihr aber nicht auf Nonnen oder Orgelspieler treffen, sondern auf eure Gangmitglieder. Sie treffen sich hier, um auszuspannen und die nächsten Missionen zu planen. Das einst so heilige Gebäude dient euch nämlich als Hub, das ihr sukzessiv ausbaut. So wird das Ganze nicht nur aussen prunkvoller, sondern auch innen richtig schön eingerichtet. Zahlreiche kosmetische Items lassen sich an diversen Orten anbringen, um es wirklich heimelig zu machen.

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Ausserdem ist die Kirche euer Anlaufpunkt, wenn ihr Autos verändern wollt oder eurer Knarre einen neuen Look gebt. Interessant sollte auch der "War Table" werden, den ihr in "Saints Row" innerhalb eures Hubs ansteuert. Hier lassen sich besondere Missionen planen und ausführen, um Unternehmungen freizuschalten.

Ausblick

Ein eigenes Gangster-Imperium aufbauen und andere Banden ausstechen - wer will das nicht? Mit dem Reboot könnt ihr wieder eure gesetzlose Seite ans Tageslicht bringen und die Gegner richtig unfair (und urkomisch) aus dem Weg räumen. Obwohl wir selbst noch nicht lange eintauchen konnten, haben uns die Bilder und Missionen bisher schon überzeugt. Die bisherigen Einblicke lassen uns positiv gestimmt auf den Release warten. Hoffentlich bieten die einzelnen Missionen genügend Abwechslung im Gamer-Alltag. Wer gern seiner Waffe ein einzigartiges Muster gibt und das Auto von der Antenne bis zum Auspuff anpassen will, wird allein in diesen Editoren Stunden verbringen können.

Was allerdings etwas schade ist: Das Reboot scheint ein wenig von der Verrücktheit eingebüsst zu haben, für die die Reihe so bekannt ist. Neben auffälligen Looks und einigen Witzen wirkt das Spiel überraschend brav. Anzüglich aussehende Waffen oder richtig durchgeknallte Aktion waren bisher noch nicht in grossem Ausmass dabei. Uns würde es aber nicht wundern, wenn Deep Silver genau diese Dinge mit einem grossen Knall enthüllt - und zwar genau dann, wenn wir es am wenigsten erwarten.

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