Samurai Shodown - Test / Review

Wer nicht bestraft, wird bestraft

Test Video Alain Jollat getestet auf PlayStation 4

Finten führen zum Erfolg

Alle Fighter sind bewaffnet und können damit schnelle und langsame Angriffe durchführen, wobei natürlich letztere die schmerzhaften sind und beim Treffer mehr Energie abziehen. Special-Moves und Kombos sind ebenso vorhanden, aber im Vergleich zu anderen Fighting-Games in ihrer Anzahl überschaubar. Sie sind im Endeffekt jedoch eh nicht spielentscheidend. Die Bewegungen sind wichtiger und normalerweise vergleichsweise langsam. Daher beherrschen die Figuren den schnellen Hüpfer nach hinten und den raschen Ansturm nach vorn. Und das ist es, was man in "Samurai Shodown" meistern muss. Wissen, wann man sich in Schlagweite des Gegners befindet, einen Angriff provozieren, im richtigen Moment hart zurückschlagen und sich dann zurückziehen. Oder falls die Gelegenheit günstig ist und sich die Möglichkeit bietet: weiter draufhauen. Jedoch immer darauf bedacht, sich selbst keine Blösse zu geben.

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Damit unterscheidet sich "Samurai Shodown" von anderen Spielen. Zwar sind die richtige Distanz zum Gegner und das Bestrafen unvorsichtiger Aktionen in allen Prüglern wichtig, allerdings setzt kein anderes Spiel den Fokus so stark darauf. Weitere Gameplay-Elemente umfassen das Entwaffnen des Gegners, das Kämpfen ohne Waffe und gelegentliches Buttonmashing, wenn die beiden Recken die Klingen kreuzen – abgesehen davon sollte man das dumpfe Hämmern auf die Tasten unterlassen, macht man sich damit doch anfällig für Gegenangriffe und Punishments.

Die Wut in mir

Was wäre ein Fighting-Game ohne eine Power-Leiste? Nichts. Daher ist sie auch in "Samurai Shodown" vorhanden. Den Kampf über sammeln wir darin "Wut" an, die wir bei Bedarf entladen können. Währenddessen verursachen Angriffe mehr Schaden, und bestimmte übermächtige Moves lassen sich aktivieren, ganz ähnlich eines "Fatal Blows" aus "Mortal Kombat 11" oder einer "Ultra Combo" aus "Street Fighter IV". Trifft die Attacke, ist nicht nur gut die Hälfte der Energie des Gegners dahin, sondern es präsentiert sich zudem eine relativ kitschige Zwischensequenz, wie man sie aus trashigen Samurai-Filmen kennt. Der Angriff ist mit blossem Auge kaum zu erkennen. Das Opfer erstarrt - und bricht dann mit einer Blutfontäne zusammen. Gedärme und abgehackte Gliedmassen hat man dabei aussen vor gelassen. Stattdessen entschieden sich die Entwickler für eine eher malerische Darstellung von Blutspritzern und -schwällen.

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Das passt in der Form auch sehr gut ins grafische Konzept des Spiels. Der Stil erinnert eher an "Street Fighter IV" und ist überzeugender als der von "Samurai Shodown: Edge of Destiny", das vor über zehn Jahren auf eine realistische Darstellung der Kämpfer setzte. Während die Animationen und das Design zu gefallen, wirken die Stages mitunter etwas unspektakulär und trist.

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