Scarlet Nexus - Test / Review

Story und Gameplay perfekt verwoben

Test Video Franziska Behner getestet auf PlayStation 5

Nachdem wir vor einigen Wochen in die ersten Kapitel von "Scarlet Nexus" hineinschnuppern konnten, liegt uns nun das gesamte Spiel vor. Wie uns das gefallen hat und auf was ihr euch freuen dürft, erfahrt ihr im Test.

In einer fernen Zukunft wird die Welt von ausserirdischen Kreaturen bedroht, die anscheinend nicht mit Schild und Schwert besiegt werden können. In den meisten Fällen sind normale Waffen gegen sie wirkungslos. Doch es gibt eine Lösung: Psioniker. So werden Menschen bezeichnet, in deren Hirnen ein besonderes Hormon gefunden wird, das ihnen übersinnliche Fähigkeiten verleiht.

Psioniker werden gefährlichen Tests unterzogen und schliesslich für eine Abwehr-Einheit rekrutiert, in der sie ausgebildet werden, die feindliche Bedrohung Stück für Stück zu eliminieren. Das Psioniker-Hormon in ihrem Gehirn verleiht ihnen je nach Ausprägung ganz verschiedene Fähigkeiten. Deshalb arbeiten die Rekruten auch oft im Team, da sie sich mit ihren Fähigkeiten sehr gut ergänzen.

Ihr startet das Spiel entweder mit Kasane Randall oder Yuito Sumeragi. Kasane ist eine geheimnisvolle Kämpferin, die schon früh für ihr enormes Talent bekannt ist. Entscheidet ihr euch für Yuito, steuert ihr den Schwert schwingenden Sohn einer Politikerfamilie, der die Welt einfach ein Stück weit besser machen möchte. In unserem Test haben wir uns für Kasane entschieden, die mit ihren fliegenden Waffen auch aus kleinerer Entfernung attackieren kann.

Eine Geschichte mit vielen Strängen

Kasane ist eher ruhig und verschlossen. Ihre freundliche Seite zeigt sie hauptsächlich ihrer Adoptivschwester Naomi, zu der sie eine ganz besondere Bindung hat. "Bindung" ist hier auch ein sehr gutes Stichwort, denn obwohl es nicht vordergründlich thematisiert wird, drehen sich viele Themen im Spiel um Verbindungen zwischen Menschen. Das beginnt bereits bei der besonderen Fähigkeit aller Mitglieder der Abwehrstreitkraft AAS: Sie alle können über Hirnnachrichten, einer Art Telekinese, mit ihren Teamkameraden kommunizieren. Für euch wird das Ganze Chatverlauf-artig im Menü angezeigt - ihr könnt diese Gespräche lesen, müsst es aber nicht. In unseren Augen stellt das eine tolle Möglichkeit dar, die Charaktere näher kennenzulernen, ohne dass die Dialoge permanent über den Bildschirm flackern. Da sie rein optional sind, könnt ihr sie auch einfach ignorieren.

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Generell erwarten euch in "Scarlet Nexus" viele Zwischensequenzen, die von toll animiert bis zu statischen Visual-Novel-Darstellungen reichen. Dass die steifen Bilder mit Text darunter nicht jedermanns Geschmack treffen, ist völlig klar. Behalten wir aber im Hinterkopf, dass es sehr viel zu erzählen, aber vermutlich kein AAA-Game-Budget gibt, ist das wohl die einzige Möglichkeit gewesen. Zudem sind die Bilder oft dynamisch gezeichnet und haben einen gewissen Charme.

Schon während der Preview-Session haben wir vermutet, dass die Story interessant werden könnte. Und wir wurden nicht enttäuscht! Anfangs konnte man noch denken, dass es sich um ein seichtes Teenager-Abenteuer dreht, denn viele Gespräche und Quests drehen sich darum, dass Kasane die Rekruten aus dem anderen Team nicht für würdig erachtet, ihre Schwester zu beschützen. Doch lasst euch davon nicht beirren: Es dauert knapp drei Stunden, bis ihr zum ersten Story-Twist kommt, der uns mit offenem Mund zurückliess.

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Von einer Kugel getroffen, verwandelt sich Naomi plötzlich in ein Monster, ein sogenanntes "Andere"! Spätestens an dieser Stelle hatte uns das Spiel völlig eingenommen. Ist sie tot? Kann sie gerettet werden? Wie ist das passiert? Sind alle "Andere" etwa Menschen? Wieso fallen sie vom Himmel? Fragen über Fragen, die wir an dieser Stelle selbstverständlich nicht beantworten wollen. Aber nur so viel: Intrigen, viele Tode, eine Art Drogencocktail und sogar Zeitreisen spielen eine Rolle. Also langweilig wird euch die Story so schnell nicht! Zumindest, wenn ihr bereit seid, einiges an Text zu lesen und viele Sequenzen anzusehen.

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