Die SGDA wird Teil der EGDF, der European Game Developers Federation, und ist somit neu Mitglied des starken Netzwerks aller europäischen Game-Verbände. Ziel der Swiss Game Developers Association ist das Sicherstellen der Einbindung der Schweiz in die Game-Landschaft Europas, um gleiche Bedingungen für Schweizer Game-Entwickelnde zu schaffen. In einem schwierigen politischen Klima zwischen der EU und der Schweiz vertieft die SGDA die Beziehungen der Schweiz zu Europa in der Game-Branche. Eine solche starke Vernetzung ist essentiell für den zukünftigen Erfolg der Branche.
Die Entwicklung von Games ist international. Das schwierige politische Klima zwischen der EU und der Schweiz treffen die hiesigen Studios für Game-Entwicklung deshalb umso härter. Lösungen sind jetzt nötig, damit sich die Game-Branche mit Kraft weiterentwickelt und der Schweiz bei der digitalen Transformation vollen Nutzen bringt.
Zusammenarbeit mit Europa stärken
Die Blockade in der EU-Politik trifft Schweizer Game-Entwickelnde zweifach. Bereits seit 2014 sind Schweizer Game-Produktionen von der europäischen Game-Förderung ausgeschlossen und können dort keine Gelder beantragen zur Finanzierung neuer Projekte. Verschärfend kommt dazu, dass Schweizer Gameentwickler deswegen auch für länderübergreifende Ko-Produktionen keine attraktiven Partner sind. Ko-Produktionen waren vor dem Ausschluss für Game-Studios die einzige Möglichkeit, Zugang zu einem der grössten und wichtigsten Förderformate Europas zu erhalten. Der fehlende Zugang wird von der SGDA als einer der grossen Wachstumshemmer für die Schweizer Game-Branche gesehen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Bund keine Ersatzmassnahmen für die blockierten Mittel bereitstellt. Die SGDA fordert dringend Ersatzmassnahmen vom Bund, bis der Zugang zu den EU-Mitteln wieder sichergestellt ist.
Mit der EGDF-Mitgliedschaft der SGDA kann der Schweizer Verband der Game-Entwickler seine Forderungen ab sofort auch auf europäischer Ebene bis nach Brüssel tragen und sich auf dem internationalen Parkett für für Schweizer Games als Kultur- und Wirtschaftsfaktor einsetzen.
Mit der Mitgliedschaft der SGDA im EGDF werden die konkreten Forderungen der SGDA national und international bekräftigt:
Sicherstellen eines raschen Einstiegs in das Programm MEDIA von «Creative Europe. Seit 2014 sind Schweizer Spiel-Entwickler von einer der wichtigsten Förderstellen Europas ausgeschlossen.
«MEDIA»-Ersatz-Massnahmen für Schweizer Gameentwicklungen bis zum Wiedereinstieg: Es braucht Ersatzmassnahmen für Schweizer Games, gleich wie für den Schweizer Film bereits seit 2014 üblich. Mit Schweizer Games werden wie mit Filmen Geschichten erzählt, Welten geschaffen und Werte vermittelt. Solche Ersatzmassnahmen kompensieren die wegfallenden Gelder und können eine der wichtigsten Wachstumshemmer der Schweiz auffangen. Der Schweizer Film erhält jährlich rund 4,5 Millionen über Ersatzmassnahmen des Bundesamts für Kultur. Die SGDA fordert als Ersatzmassnahmen für Schweizer Games jährlich 2,5 Millionen CHF.
Bedeutung der Branche Gameentwicklung für die Schweiz
Wir leben bereits heute in einem stark durch die Digitalisierung geprägten Zeitalter. Alles deutet darauf hin, dass sich das noch weiter verstärken wird. Games stehen im Zentrum, wenn es um die Entwicklung und den Einsatz neuer digitaler Technologien geht. Games als Early-Adopter bieten eine ideale Spielwiese, um sich mit dieser Entwicklung auseinander zu setzen. Das Medium Games trägt damit zur Entwicklung des Landes im digitalen Raum bei. Es braucht den entschiedenen Einsatz der Politik, um das Potenzial auszuschöpfen.
Games haben einen grossen gesellschaftlichen Nutzen und sind geeignet komplexe Themen zu behandeln. Sie ermöglichen den Wissenstransfer, werden für Ausbildungszwecke genutzt und erfolgreich in der Kunst- und Kulturvermittlung eingesetzt. Das Medium Games erlaubt weiter Personen mit Einschränkungen die Teilhabe am öffentlichen, digitalen Leben.
Games sind ein zentrales Element der Unterhaltungslandschaft. Mit Games werden Geschichten erzählt, Welten geschaffen und Werte vermittelt. Die Kunst- und Kulturform der Games blickt auf eine junge, aber umso beeindruckendere Entwicklung zurück. Als digitales Medium bieten Games unendliche Möglichkeiten für verschiedenste Ausdrucksformen und Distributionswege. Darauf beruht die Attraktivität von Games für Spielende. Diese stammen aus allen Alters- und Gesellschaftsgruppen.
Das Schweizer Game-Schaffen steht vor dem nächsten grossen Entwicklungsschritt. Es hat sich in der letzten Dekade aus den ursprünglichen Mikrostrukturen weiterentwickelt: heute gibt es in der Schweiz ein dynamisches Ökosystem etablierter Studios, die hochwertige Spiele kreieren. Nun steht der nächste Entwicklungsschritt an. Damit dieser gelingt braucht es eine übergeordnete Strategie der Regierung, eine Professionalisierung der Strukturen und deren gezielten Stärkung und beschleunigten Ausbau im Rahmen der geforderten Ersatzmassnahmen.
„Die Game-Industrie ist eine der seltenen grenzenlosen Industrien. Die Sicherung des freien Verkehrs von Talenten, Kapital, Daten und Wissen über die EU-Grenzen hinweg ist eine der Prioritäten des EGDF. Wir freuen uns, unsere Zusammenarbeit mit der SGDA zu verstärken, um sicherzustellen, dass die Schweiz zurückkehrt in alle EU-Kooperationsprogramme, die für die Gamebranche relevant sind, und alle aufkommenden politischen Hindernisse zu beseitigen, die die Zusammenarbeit zwischen Schweizer und EU-Spieleentwicklenden behindern.“
Jari-Pekka Kaleva, Managing Director EGDF
“Die Mitgliedschaft in der European Games Developer Federation EGDF ist für die Swiss Game Developers Association SGDA ein Meilenstein. Die SGDA möchte damit ihre Verantwortung in internationalen Belangen in diesem einzigartigen Netzwerk wahrnehmen und kann fortan mit ihrem Know-How bei politischen Geschäften auch auf europäischer Ebene zur Lösungsfindung beitragen.”
Matthias Sala, Präsident SGDA
“Game-Entwicklung ist international und die Schweiz ist ein wichtiger Player, der schnell in die europäische Landschaft integriert werden muss. Bis dahin muss zudem sichergestellt werden, dass die fehlenden Fördermittel durch die Schweizer Eidgenossenschaft mit Ersatzmassnahmen kompensiert werden.”
Matthias Sala, Präsident SGDA